Hamburg. Mit dem TÜV kommen die meisten Deutschen alle zwei Jahre in Berührung, wenn es darum geht, die Straßentauglichkeit ihres Autos bescheinigt zu bekommen. Für viele eine lästige Pflicht. Der FC St. Pauli dagegen holt sich den TÜV jetzt sogar freiwillig ins Haus. Nicht um die Dienstwagenflotte, sondern um die Qualität der Geschäftsabläufe überprüfen zu lassen. Als erster Fußball-Profiverein will der Kiezklub für deren Güte Brief und Siegel vom TÜV Süd bekommen. "Wir wollen uns den Erfolg, den wir durch harte Arbeit erzielt haben, nicht durch Fehler im System wieder kaputt machen lassen", erklärte St. Paulis Aufsichtsrat Christoph Kröger als Initiator des Projekts die Entscheidung, sich nach dem internationalen Standard ISO 9001 zertifizieren zu lassen.

Das Verfahren aus der freien Wirtschaft soll Abläufe und Prozesse im Klub optimieren und ein effizienteres Arbeiten bewirken, Standards schaffen, Zuständigkeiten definieren und in der Konsequenz Verlässlichkeit für Fans und Mitarbeiter bedeuten und dazu Kosten reduzieren. Mindestens zwei Jahre soll die Zusammenarbeit mit den externen Gutachtern andauern. Zunächst ist geplant, die Arbeitsabläufe bei 14 Mitarbeitern der Vereinsspitze unter die Lupe zu nehmen, vom Aufsichtsrat über das Präsidium bis zur Geschäftsführung. "Wir glauben, dass wir mit so einem Qualitätsmanagement nicht nur St. Paulis Spirit bewahren, sondern diesen noch verbessern", sagt Kröger. "Es ist schließlich kein Geheimnis, dass wir nur durch die Marke, diesen Spirit, wettbewerbsfähig sind. Wir können es uns nicht erlauben, in diesem Bereich Fehler zu machen."