Der Zusammenhalt im Team ist ein wesentlicher Teil des Erfolgsrezepts des Kiezklubs, der am Sonnabend gegen Eintracht Frankfurt antritt.

Hamburg. "Wer sich hier nicht integriert, ist selber Schuld", hat St. Paulis Mittelfeldakteur Florian Bruns einmal gesagt. Immer wieder wird der Zusammenhalt, die einzigartige mannschaftliche Geschlossenheit beim Kiezklub, von Spielern und Verantwortlichen gelobt. Ein Wohlfühlfaktor, der als Grundlage für den Aufstieg in die Erste Liga gilt und nun auch dazu beitragen soll, dass es nicht nur bei einem kurzen Gastspiel in Deutschlands Eliteklasse bleibt. Nach neun Spieltagen sind die Kiezkicker Zehnter, am Sonnabend (15.30 Uhr) soll der zweite Heimsieg der Saison gelingen, wenn "Eintracht" St. Pauli die echte Eintracht aus Frankfurt - derzeit Neunter - empfängt.

Die Stimmung bei den Hamburgern ist immer noch ausgezeichnet, auch wenn das Team nach dem Aufstieg nicht mehr von Sieg zu Sieg eilt. Dass allerdings auch am Millerntor nicht alles rosarot ist, verdeutlichte Fabio Morena jüngst in einem Interview mit der "Welt am Sonntag": "Wir klopfen uns hier nicht jeden Tag auf die Schulter. Ein guter Zusammenhalt muss immer mit Leben gefüllt werden, und dazu gehören auch Reibereien, intern fetzen wir uns auch mal, wenn es für den Erfolg wichtig ist", erklärte der Kapitän, dessen Rolle bislang fast ausschließlich auf die des moralischen Unterstützers beschränkt war. Morena wurde zunächst von Trainer Holger Stanislawski nicht berücksichtigt, zog sich dann einen Innenbandanriss zu und bereitet sich nun gerade auf sein Comeback vor. Er stelle sich dennoch zu hundert Prozent in den Dienst der Mannschaft, sagt der bislang nur einmal zum Einsatz gekommene Innenverteidiger.

"Gerade wir bei St. Pauli leben von unserem großen Zusammenhalt", betont Sportchef Helmut Schulte. Stars, die den Unterschied ausmachen, hat der Klub nicht. Es geht nur über das Kollektiv. Das wissen die Spieler nicht nur, sie wissen es auch zu schätzen. Er habe noch nie einen solchen Teamgeist erlebt, sagt Verteidiger Bastian Oczipka. "So fällt vieles leichter."