Der Ex-Profi Jens Duve und Bankmanager Tjark H. Woydt sollen St. Paulis Präsidium komplettieren

Hamburg. Noch müssen sich Jens Duve und Tjark H. Woydt mit der Zuschauerrolle begnügen. Ob wie am Sonnabend auf der Haupttribüne des Millerntor-Stadions oder in ihrer neuen Funktion beim FC St. Pauli. Vor der Partie gegen Borussia Dortmund wurden der ehemalige Profi Duve, der für den Kiezklub 49 Spiele in der Bundesliga absolvierte und auch für den HSV in der Eliteklasse auflief, sowie der Bankmanager Woydt von Präsident Stefan Orth als mögliche neue Vizepräsidenten vorgestellt. Nur zuschauen, aber nicht anpacken dürfen die beiden "Neuzugänge", weil sie am 14. November auf der Mitgliederversammlung im CCH erst in ihre Ämter gewählt werden müssen. "Aktiv können sie erst dann eingreifen", sagte Orth.

Nachdem der ehemalige Präsident Corny Littmann zehn Tage nach dem Aufstieg des Kiezklubs von seinem Amt zurückgetreten war, hatte der ehemalige Vize Orth das höchste Amt kommissarisch übernommen. In ihren Ämtern verblieben mit Bernd-Georg Spies und Gernot Stenger zwei weitere Vizepräsidenten, die auch künftig zu Orths dann fünfköpfigem Team gehören sollen. "Hätten wir nur einen geeigneten Neuen gefunden, hätten wir auch nur einen genommen", sagte Orth, der kürzlich wie in der Vereinssatzung vorgeschrieben vom Aufsichtsrat als neuer Präsident vorgeschlagen wurde und nun fristgerecht seine Mannschaft präsentierte, die aller Wahrscheinlichkeit auch so gewählt werden dürfte.

"Wir stehen für wirtschaftlich solides Handeln und eine sportlich erfolgreiche Zukunft", sagte Orth. Dass der Vorstand mit fünf Mitgliedern wieder die Personalstärke wie zu Littmanns Zeiten erreicht, bezeichnete er auch als Konsequenz aus dem Wunsch, trotz hoher zeitlicher Belastung der Präsidiumsmitglieder die Ehrenamtlichkeit des Gremiums aufrechtzuerhalten. Auch der Aufsichtsrat hatte auf ein größeres als das dreiköpfige Interimspräsidium gedrängt.

Während Spies künftig unter anderem für den Bereich Personal und Stenger für Rechtsangelegenheiten zuständig sein sollen, sind für die Neuzugänge die Bereiche Finanzen (Woydt) und Sport, Nachwuchs, Medizin (Duve) vorgesehen. "Ich freue mich, an dem Platz zurück zu sein, wo ich eine erfolgreiche Zeit hatte", sagte der 48-jährige Duve, der als Unternehmer im Gesundheitswesen arbeitet. Woydt berichtete von seinem Urgroßvater, der schon bei der Vereinsgründung mitwirkte und erster Nachkriegspräsident war. "Für das Fußballgeschäft ist eine gute Planung notwendig", sagte der 67-Jährige. "Ich möchte mit meinem Wissen zum Erfolg des Vereins beitragen."