Hamburg. Mit dem Bus und drei Punkten im Gepäck verließ der Hoffenheimer Tross am späten Sonnabend gegen 22 Uhr den Stadtteil St. Pauli. Darin ein zufriedener Trainer Ralf Rangnick, 52, der den Hamburgern zuvor noch höflich Komplimente bereitet hatte.

Abendblatt:

Herr Rangnick, wäre es provokant, von einem glücklichen Sieg zu sprechen?

Ralf Rangnick:

Nein, es war ein sehr intensives Spiel von beiden Seiten. Wir haben in der ersten Halbzeit viel zu viel mit langen Bällen operiert. Die zweite Hälfte war dann besser, aber immer noch nicht gut. Dass wir am Ende dann das Tor machen, war sicherlich etwas glücklich. Es hatte lange nach einem Unentschieden ausgesehen.

Da passt es, dass am Ende eine Ecke zum Tor führte, oder?

Ja, irgendwie schon. Wobei ich sagen muss, dass mir St. Paulis Standardsituationen viel besser gefallen haben. Ich bin mir sicher, dass hier am Millerntor nicht viele Mannschaften gewinnen werden.

Worauf gründet Ihre Einschätzung?

Im Vergleich zu unserem letzten Aufeinandertreffen vor drei Jahren hat sich St. Pauli unglaublich verändert. Das ist eine spielerisch starke Mannschaft. Und es steckt System dahinter. Das ist das Verdienst von Holger Stanislawski. Hinzu kommen die Fans. Diese Stimmung hier ist unvergleichlich und für die Gegner nicht angenehm. Das sind ja fast englische Verhältnisse.

Sie tippen auf den Klassenerhalt?

Ich glaube, dass sich St. Pauli da keine Sorgen zu machen braucht. Die werden den Grundstein für den Klassenerhalt zu Hause legen. Das einzige, was es vielleicht zu kritisieren gibt, waren die Platzverhältnisse für diesen Zeitpunkt der Saison. Allerdings hat Holger mir erklärt, dass hier am vergangenen Wochenende ein Fanturnier stattgefunden hat. Und das passt dann ja auch wieder zu St. Pauli.