Warum Kapitän Fabio Morena glaubt, dass St. Pauli in der Ersten Liga bleibt

Fabio Morena macht nicht nur auf dem Platz eine gute Figur, vor kurzem präsentierte er mit Teamkollegen St. Paulis neuen Ausgehanzug.

Abendblatt:

Herr Morena, hatten Sie Spaß beim Fotoshooting?

Fabio Morena:

Klar, das ist ja mal etwas ganz Anderes. Ich sehe mich jetzt aber nicht als Model, auch wenn ich natürlich super aussehe (lacht).

Hat Ihr Trainer Ihnen deswegen den Antrag gemacht und gefragt, ob Sie ein weiteres Jahr Kapitän bleiben wollen?

Als er den Antrag gemacht hat, hatte ich die Trainingsklamotten an, sah also ganz normal aus. Das wird daher nicht der Grund gewesen sein. Wir arbeiten seit langer Zeit sehr gut zusammen.

Wenn Sie jetzt sogar Ausgehanzüge haben, fehlt dann beim FC St. Pauli überhaupt noch etwas?

Ja, da fehlt noch einiges. Ein komplett fertiggestelltes Stadion zum Beispiel, oder eine verbesserte Trainingsanlage. Aber das ist ein laufender Prozess.

Gibt's andere kurzfristigere Bedürfnisse?

Eigentlich nicht. Wir haben genug Spieler, Trainingsbälle, Trikots und einen Bus für die Auswärtsspiele.

Wird St. Pauli auch sportlich in der Bundesliga eine gute Figur machen?

Ich bin kein Freund davon, sich vor der Saison auf etwas festzulegen. Aber wir wollen natürlich auch in der Bundesliga gut aussehen. Das ist klar.

Ihr Trainer sagte, dass der Pokal der einfachste Weg nach Europa sei. Danach kam allerdings das Aus in Chemnitz. War's das mit europäischen Ambitionen?

Sag niemals nie, aber natürlich ist es nicht unsere Zielsetzung, unter die ersten sechs in der Bundesliga zu kommen. Das wäre vermessen. Für uns ist der Klassenerhalt entscheidend.

Warum bleibt St. Pauli ein Erstligist?

Für mich gibt es da viele Gründe. Der erste ist die mannschaftliche Geschlossenheit, darüber hinaus haben wir eine fußballerische Qualität, zum Beispiel im schnellen Umschalten von der Defensive auf die Offensive. Wichtig wird sein, dass wir unseren Mut und die Risikobereitschaft beibehalten.

Wird man weiter so schönen Fußball wie im Aufstiegsjahr am Millerntor sehen?

Wir wollen spielerisch weiter den Weg gehen, der uns stark gemacht hat, auch wenn wir wissen, dass wir auch mal an unsere Grenzen stoßen werden. Psychologisch gesehen gehen wir in viele Partien in der Bundesliga als Außenseiter. Das kann natürlich von Vorteil sein.

Auf welche Spiele freuen Sie sich?

Ich sehe es so, dass wir 34 Highlights haben. Jetzt gerade freue ich mich also besonders auf das Spiel in Freiburg.