St. Pauli geht selbstbewusst ins Saisonfinale und baut auf den sportlichen Ehrgeiz von Greuther Fürth

Hamburg. In Fürth ist alles angerichtet. Die T-Shirts, die das Ende der "Unaufsteigbar-Tour" mit dem Spruch "Endstation, alles aufsteigen" einläuten, sind gedruckt, die Cabriolets für den Autokorso stehen bereit, und der Rathausbalkon ist für 18 Uhr gebucht. Bei so viel Vorfreude kann es schon mal passieren, dass das eigentliche Event, das Spiel zwischen Greuther Fürth und Fortuna Düsseldorf (So., 13.30 Uhr), zur Nebensache verkommt. Ein Szenario, das man sich beim FC St. Pauli gar nicht ausmalen möchte. Die Mannschaft von Trainer André Schubert baut auf den sportlichen Ehrgeiz von Mike Büskens und seinen Kleeblättern und hofft darauf, dass sich die Fürther mit einem Sieg gegen den derzeitigen Tabellendritten vom heimischen Publikum verabschieden wollen, um dann selbst die Gunst der Stunde zu nutzen.

Was man sich von Fürth erhofft, erwarten die Profis des FC St. Pauli allerdings auch von Dynamo Dresden. Die Schwarz-Gelben haben schon vor drei Spieltagen den Klassenerhalt geschafft, danach zu Hause Düsseldorf geschlagen und ein Unentschieden im Sachsen-Derby gegen Aue erreicht. Trainer Ralf Loose lässt weiterhin mit der bestmöglichen Formation spielen, und die Mannschaft zeigt keine Anzeichen dafür, dass sie die Saison bereits mit einem Haken versehen hätte. Auch Filip Trojan, bis 2009 bei St. Pauli unter Vertrag und seit dieser Saison Dresdner, macht keine Hoffnung: "Wir wollen unseren Fans noch mal etwas bieten, und außerdem würde ich am liebsten auch nächstes Jahr wieder am Millerntor spielen", sagt der 29-Jährige.

Der Glaube an die Aufstiegschance ist trotzdem ungebrochen groß. Die positive Tendenz aus den letzten Spielen, die Rückkehr von Abwehrspieler Carlos Zambrano und ein wieder erstarkter Torjäger Marius Ebbers geben Selbstvertrauen. Mit sechs Punkten aus den verbleibenden zwei Spielen streben die Kiezkicker eine Punktlandung an.

Doch auch der SC Paderborn hat noch ein Wörtchen mitzureden. Am ersten von zwei "Endspiel-Sonntagen" im Kampf um den Relegationsplatz in der Zweiten Liga haben die Ostwestfalen den vermeintlich leichtesten Gegner. Mit einem Sieg gegen den FSV Frankfurt bleibt der Ex-Klub von Schubert im Rennen um Platz drei und verschafft sich unter Umständen die Möglichkeit auf ein Finale am letzten Spieltag am Millerntor. "Offenes Visier, Feuer frei", so beschreibt Fabian Boll die Alles-oder-Nichts-Strategie für die vorerst letzten beiden Spiele der Saison. Dass am Sonntag der Gegner Dresden heißt, darf als gutes Omen betrachtet werden. Immer wenn sich St. Pauli und Dynamo in einer Liga begegneten, stieg einer der beiden Klubs auf. Das war zwar erst zweimal der Fall. Aber in dieser Situation dient doch jede positive Statistik als Motivation.