Düsseldorf und St. Pauli kämpfen um Platz drei der 2. Liga. Fünf von sechs Gegnern sind die gleichen

Hamburg. Spätestens seit Montag zeichnet sich ein Fernduell ab. Nach dem 0:0 zwischen Fortuna Düsseldorf und dem FC St. Pauli ist der Abstand von zwei Punkten und elf Toren geblieben, das Rennen der beiden Favoriten um den zur Relegation berechtigenden dritten Tabellenplatz ist eröffnet. "Ein unbefriedigendes Ergebnis. Wir wollten St. Pauli mit einem Sieg distanzieren, aber wir haben den dritten Platz immerhin erst mal verteidigt", sagte Düsseldorfs Angreifer Sascha Rösler. Erst mal - denn die nächsten Angriffe der Hamburger werden schon für die kommenden Tage und Wochen erwartet. Bereits an diesem Donnerstag eröffnet die Fortuna mit dem Auswärtsspiel in Rostock ein Fernduell, das fairer kaum sein könnte. Mit den Rostockern, dem FSV Frankfurt, am Sonnabend Gegner St. Paulis (13 Uhr, Sky und Liveticker auf abendblatt.de), Dresden, Fürth und Union Berlin sind fünf der letzten sechs Gegner die gleichen.

Statt des Restprogramms wird vielmehr die mentale Stärke zum Faktor. Beide Mannschaften blieben zuletzt dreimal sieglos, St. Pauli ist zudem seit 249 Minuten ohne Treffer, das letzte Stürmertor erzielte Marius Ebbers vor 995 Minuten. Und was passiert, wenn einer die Nerven verliert, dokumentierte am Montag Carlos Zambrano, der nach seinem Platzverweis nicht nur Rösler bespuckte, sondern zuvor noch Mittelfeldspieler Bodzek auf den Fuß getreten war. Zwei Tätlichkeiten, die den Innenverteidiger für die nächsten Partien zum Zuschauen zwingen werden. Zur Verkrampfung vor dem gegnerischen Tor kamen die Undiszipliniertheiten des begabtesten Abwehrspielers.

Der Druck wächst aber auch in Düsseldorf. Der Herbstmeister hat nur zwei der elf Rückrundenspiele gewonnen. "Ich hoffe, dass wir die Leichtigkeit wiedererlangen", sagt Fortunas Chefcoach Norbert Meier und versucht - bislang vergeblich - Druck abzubauen: "Wir haben überhaupt nichts zu verlieren." Mit Ausnahme des dritten Platzes, den St. Pauli nach der zwar torlosen, aber doch überzeugenden Vorstellung beim direkten Gegner fest anpeilt.

Die Hamburger wähnen sich als moralischer Sieger - und gerüstet für die nächsten drei Spiele binnen sieben Tagen. Eine Woche, in der eine Vorentscheidung im Fernduell, in das auch noch der Tabellenfünfte Paderborn eingreifen will, fallen könnte. So sieht es auch Schubert: "Danach sind wir alle ein bisschen schlauer."