Hamburg. Der FC St. Pauli im Fokus der Öffentlichkeit. Am kommenden Montag wartet mit der Partie beim TSV 1860 München das Topspiel des 24. Spieltags, eine Woche später empfangen die Hamburger ebenfalls zur exklusiven TV-Sendezeit den Karlsruher SC am Millerntor. Und auch heute wird der Verein die Schlagzeilen bestimmen, wenngleich an diesem Montag außerhalb des grünen Rasens eine gute Leistung abgerufen werden muss: Vizepräsident Gernot Stenger und Sportchef Helmut Schulte reisen gemeinsam mit Pressesprecher Christian Bönig zum DFB-Sportgericht nach Frankfurt.

Ab 14 Uhr wird in der Verbandszentrale der Vorfall vom 19. Dezember 2011 verhandelt, als während der Ligapartie gegen Eintracht Frankfurt ein Gegenstand auf das Spielfeld flog und Frankfurts Kapitän Pirmin Schwegler am Kopf traf. Ein Fan von der Südtribüne hatte eine bei Choreografien übliche Kassenbonrolle geworfen, die sich nicht abrollte, wie er zwei Tage später auf der Geschäftsstelle erklärte. Trotz geltender Unschuldsvermutung, freiwilligen Stellens des 20 Jahre jungen Werfers und einer Entschuldigung an Schwegler beantragte der DFB-Kontrollausschuss ein Heimspiel des FC St. Pauli unter Teilausschluss der Öffentlichkeit: Sämtliche 13 000 Stehplätze sollen demnach - voraussichtlich gegen den KSC - gesperrt bleiben.

St. Pauli stimmte dem Strafmaß nicht zu und wird versuchen, den Vorsitzenden Richter Hans E. Lorenz zu einem differenzierteren Urteil zu bewegen. Die Chancen scheinen günstig zu stehen, nachdem zuletzt der Ausschluss Dynamo Dresdens aus dem DFB-Pokal 2012/2013 abgemildert wurde.