Frankfurt/Main. Die Stimmung bei der TSG 1899 Hoffenheim ist in diesen Tagen genauso frostig wie das Wetter. Nach dem Wutausbruch von Holger Stanislawski am vergangenen Sonnabend nach dem 2:2 gegen den FC Augsburg steht der Trainer vor dem DFB-Pokalviertelfinale gegen die SpVgg Greuther Fürth nun selbst in der Kritik. "Es ist schwer, eine Linie zu erkennen. Bei Ralf Rangnick war zu sehen, dass er ein Pressing spielte", beklagte Mäzen Dietmar Hopp in der "Rhein-Neckar-Zeitung" eine taktische Ausrichtung des Bundesliga-Achten.

Die Aufgabe gegen Fürth heute Abend (19 Uhr) wird für die Elf aus dem Kraichgau zum Charaktertest. Bei einem Scheitern dürfte die Diskussion um den im Sommer als Hoffnungsträger verpflichteten Stanislawski weiter an Fahrt aufnehmen. "Wir müssen gegen Fürth gewinnen. Wer weiß, wann diese Chance wiederkommt", forderte Hopp. Der erstmalige Einzug ins Halbfinale würde der TSG wichtige Zusatzeinnahmen in Millionenhöhe garantieren, die der Verein dringend benötigt. Denn seit der Ankündigung von Hopp, spätestens 2014 den privaten Geldhahn für den Verein zudrehen zu wollen, sind die einstigen Emporkömmlinge zum Sparen gezwungen.

Die dürftigen Auftritte wie zuletzt gegen Augsburg haben derweil nicht nur bei Milliardär Hopp die Frage aufkommen lassen, ob "die Spieler die Köpfe freihaben" oder ihnen vielleicht die Kraft fehlt. Der Druck auf Stanislawski ist jedenfalls so groß, dass der Coach seine Profis gestern aus der Schusslinie nahm. "Ich führe keinen zur Schlachtbank", sagte der Coach. Von den angekündigten Wechseln in der Startformation war keine Rede mehr.

Stanislawski selbst wollte nach der Kritik von Hopp kein neues Öl ins Feuer gießen: "Ich bin loyal zum Verein, zu jedem Mitarbeiter und genauso zu Dietmar Hopp. Insofern werde ich nicht öffentlich kommentieren, was geschrieben wird."