Neujahrsempfang. Helmut Schulte, 54, Sportchef des FC St. Pauli, sprach beim Neujahrsempfang mit dem Abendblatt über die Chancen seines Teams: "Bei der Begrüßung der Mannschaft vor dem ersten Training habe ich den Jungs gesagt, dass sie jetzt vor den alles entscheidenden Wochen stehen. Bei noch ausstehenden 15 Rückrundenspielen wird die Saison noch 1350 Minuten dauern. Möglicherweise kommen noch 180 Minuten oder gar 210 Minuten hinzu, wenn wir als Dritter die Relegationsspiele mit einer eventuellen Verlängerung erreichen sollte.

Unser großer Vorteil ist, dass wir im Gegensatz zu manchem Konkurrenten nichts erzwingen müssen. Unser Saisonziel war eben nie der direkte Wiederaufstieg, sondern eine möglichst gute Platzierung. Alles kann, nichts muss. Wir stehen auch wirtschaftlich unter keinerlei Druck, eine sofortige Rückkehr ins Fußballoberhaus erreichen zu müssen.

Optimistisch stimmt mich, wie gut wir den personellen Umbruch vollzogen haben, obwohl uns immer wieder Schlüsselspieler fehlten. Der Geist in der Mannschaft stimmt, unser Trainer André Schubert macht einen erstklassigen Job. Zudem kehren mit Carlos Zambrano und Lasse Sobiech zwei Langzeitverletzte in den Kader zurück.

Natürlich wäre es ein Traum, wenn uns am Ende die sofortige Rückkehr in die Bundesliga gelingen sollte. Von Diskussionen, ob die Mannschaft schon reif genug für die Bundesliga sei, halte ich überhaupt nichts. Wenn die Chance da ist, muss man sie beim Schopf packen, zumal sonst wieder der Weggang von wichtigen Spielern droht.

Zur Diskussion um die Ausschreitungen beim Hallenfußballturnier in Alsterdorf möchte ich mich nicht weiter äußern. Dies ist nicht meine Aufgabe als Sportchef. Daher nur so viel: Der FC St. Pauli hat sich immer ganz klar gegen jede Form von Gewalt geäußert."