Hamburg. Die Blindenfußballer des FC St. Pauli hat ein Schicksal ereilt, dass sich die soeben aufgestiegenen Profis des Kiezklubs in der kommenden Saison unbedingt ersparen wollen. Sie sind vor dem Saisonfinale Tabellenletzter ihrer Bundesliga. Am Millerntor (Kunstrasenplatz Feldstraße) werden an diesem Wochenende die letzten beiden Spieltage ausgetragen, St. Paulis Team hofft in seinen Partien gegen Tabellenführer Stuttgart (Sa., 18 Uhr) und Chemnitz (So., 12 Uhr) auf wenigstens einen Sieg, den ersten um genau zu sein. Erst seit vier Jahren gehören blinde und sehbehinderte Fußballer zur Vereinsfamilie, der Kader besteht aus 25 Aktiven.

In der neun Klubs umfassenden Liga stehen allerdings pro Team immer nur vier Feldspieler und ein sehender Torwart auf dem Kleinfeld-Platz. Der Ball ist mit Schellen versehen, damit er akustisch wahrgenommen werden kann. Der Trainer an der Seitenlinie, ein Guide hinter dem gegnerischen Tor und der eigene Torwart dirigieren die Spieler. "Ich bin fasziniert von dieser Art des Fußballspiels", sagt Uwe Seeler, seit 2008 Schirmherr der Liga. "Mich beeindrucken besonders das Ballgefühl und die Orientierungsfähigkeit der Spieler." Seeler will am Sonnabend das um 10 Uhr beginnende Spielgeschehen verfolgen. Tags darauf (ab 9 Uhr) wird dann DFB-Vizepräsidentin Hannelore Ratzeburg den Meister ehren.