Hamburg. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat auf die Kritik von Corny Littmann reagiert. "Wenn Herr Littmann Änderungen wünscht, müsste er den normalen Weg gehen und einen Antrag zur Satzungsänderung stellen, dann würde im Ligaverband darüber diskutiert und abgestimmt", sagt Geschäftsführer Holger Hieronymus. St. Paulis Präsident hatte im Abendblatt ein Denkmodell angeregt, wonach gastgebende Vereine nicht mehr für Verfehlungen von Gästefans haftbar gemacht werden sollen und die Rolle der DFL in Sicherheitsfragen hinterfragt.

Hieronymus bezog auch Stellung zu dem von St. Pauli gestellten Antrag, für das Heimspiel gegen Rostock keine Gästefans zuzulassen. "Herr Littmann wollte erreichen, dass die DFL ihn anweist, keine Tickets an Rostock-Fans abzugeben", so Hieronymus, "wir haben ihm aber klar gemacht, dass er die 500 Sitzplätze bereitstellen muss. Bei der Verteilung von Stehplätzen könne er dagegen von seinem Hausrecht Gebrauch machen. Wir halten für eine Null-Ticket-Entscheidung nicht den Kopf hin und machen uns zum Feindbild sämtlicher Fußballfans." Zudem sei Littmanns Behauptung, er habe von der DFL im Hinblick auf die Terminierung des Rostock-Spiels der Hinrunde keine Antwort erhalten, falsch.: "Eine Unverschämtheit. Wir haben von St. Pauli gar keine Anfrage erhalten, sondern alle Aussagen den Medien entnommen."

In Rostock sorgt eine andere Äußerung für Ärger. Littmann hatte Rostocker Verantwortliche zitiert, dass ein Drittel ihrer Fans rechtsradikal sei. Hansa bestreitet dies und prüft den Rechtsweg.