Hamburg. Es hat ein bisschen was von "Dinner for One" - alle Jahre wieder scheiden sich die Geister am Sinn oder Unsinn des Fußballspielens in der Halle. Die einen lieben es, die anderen können einfach nichts damit anfangen. Wegen der historisch kurzen Winterpause stellte sich in diesem Jahr für die deutschen Profiklubs mehr denn je die Frage, ob sie einen Abstecher unters Dach wagen sollen. Der FC St. Pauli entschied sich dafür, tritt an diesem Wochenende sogar gleich bei zwei Turnieren an. In Frankfurt beim Hessen-Cup und in der Heimat beim Schweinske-Cup in der Sporthalle Hamburg.

"Wir werden beide Turniere ernst nehmen", versprach Trainer Holger Stanislawski und ließ an Silvester sogar in der Öjendorfer Indoor-Soccer-Halle üben. "Die Spiele in der Halle sind sehr gute Trainingseinheiten", sagte der Coach. "Wir werden so viele Leute wie möglich zum Einsatz kommen lassen." Beim Schweinske-Cup (Sa. ab 16.30 Uhr, So. ab 14 Uhr) dürfen sich die Fans voraussichtlich auf Spieler wie Charles Takyi und Deniz Naki freuen. Nur kürzlich verletzte Akteure bleiben beim Budenzauber, bei dem für die Vereine auch der eine oder andere Euro Antritts- und Preisgeld winkt, außen vor.

"Wir sind sicher, dass St. Pauli mit einer ordentlichen Profitruppe auflaufen wird", erklärte Peter Sander, Geschäftsführer des Schweinske-Cup-Veranstalters Sport Peterson Event GmbH. "Traditionell ist St. Pauli unser Zugpferd." Rund 2600 Tickets wurden vor allem wegen der Auftritte der "Braun-Weißen" im Vorverkauf abgesetzt. St. Pauli trifft im Kampf um die 5000 Euro Siegprämie in der Vorrundengruppe A auf Zweitligakonkurrent RW Ahlen (Sa., 17.40 Uhr), die tschechischen Futsal-Experten von Era-Pack Chrudim (Sa., 20.25 Uhr) und die Auswahl "Nico Hoogma & Friends" (So., 14.25 Uhr), für die neben dem ehemaligen niederländischen Bundesligaprofi weitere HSV-Größen wie Stig Töfting und Sergej Barbarez auflaufen.

In der Gruppe B treten der Hamburger Hallenmeister Meiendorfer SV, die Erstligisten Esbjerg fB aus Dänemark und Arka Gdynia aus Polen sowie Drittligist Holstein Kiel an. "Vor allem auf Esbjerg bin ich gespannt", sagt Sander. "Die dänischen Mannschaften sind echte Hallenfreaks."

Linksverteidiger Bastian Oczipka, an dem angeblich auch der FC St. Pauli interessiert ist, wird beim Trainingsauftakt von Hansa Rostock am Montag fehlen. Der Grund laut Manager René Rydlewicz: Verhandlungen über die Zukunft des 20-Jährigen, der noch bis zum Saisonende von Bayer Leverkusen an Rostock ausgeliehen ist.