Hamburger hoffen im 666. Spiel auf den 1000. Punkt. Charles Takyi steht vor der Rückkehr in der heutigen Top-Partie gegen Düsseldorf.

Hamburg. Es ist das endgültig letzte Spiel vor dem Abriss der Haupttribüne am Millerntor, es ist mit 23 201 Zuschauern seit mehr als einer Woche ausverkauft, und es soll den 1000. Zweitligapunkt in der Historie des FC St. Pauli bringen - mindestens.

Die heutige Spitzenpartie des zwölften Spieltags gegen den Tabellenfünften Fortuna Düsseldorf (18 Uhr/Sky, Liveticker auf abendblatt.de) verspricht stimmungsvoll und geschichtsträchtig zu werden. "Ein hochinteressantes Spiel. Ich bin frohen Mutes und guter Dinge", sagt St. Paulis Trainer Holger Stanislawski. 23 Punkte sammelte seine seit vier Spielen ungeschlagene Mannschaft in dieser Saison. Der Aufsteiger aus der Landeshauptstadt, zuletzt dreimal in Folge siegreich, nur drei weniger. "20 Punkte und ein Torverhältnis von 17:9 - das sind Daten einer Spitzenmannschaft", stellt Stanislawski fest, "und am Freitag treffen zwei aufeinander."

Mit dem 2:0-Sieg bei Hansa Rostock verteidigten die Hamburger ihre Position im Spitzentrio der Liga. "Die drei Punkte waren mit Blick auf das Düsseldorf-Spiel eine wichtige Vorlage", weiß Fabio Morena. Der Kapitän will mit seiner Mannschaft den Aufstiegskurs halten. Und dank der drei Punkte besteht gegen die Fortuna auch die Chance, in einem anderen Ranking einem elitären Kreis beizutreten. Bereits bei einem Remis würde St. Pauli in der Ewigen Tabelle der Zweiten Liga am 1. FC Saarbrücken vorbeiziehen und in die Top Ten vorstoßen (siehe Tabelle unten). In 665 Spielen seit Einführung der Spielklasse im Jahr 1974 holten die Braun-Weißen 999 Punkte, den ersten am 10. August 1974. Rüdiger Wenzel und Heino Hansen trafen bei der DJK Gütersloh zum 2:2-Endstand. Ein Ergebnis, das heute unzureichend wäre. "Düsseldorf steht defensiv gut und hat mit Christ, Harnik und Jovanovic äußerst gefährliche Offensivspieler", weiß Stanislawski", "aber natürlich spielen wir voll auf Sieg."

Wer die elf Akteure sein werden, die in dem "für uns eminent wichtigen Spiel" (Stanislawski) von Beginn an auflaufen werden, scheint vor dem zwölften Saisonspiel aber so offen wie nie. Deniz Naki fehlt wegen seiner Disziplinarsperre in den folgenden drei Spitzenspielen gegen Düsseldorf, in Augsburg und gegen Union Berlin. Hinzu kommt, dass Max Kruse und Rouwen Hennings in Rostock auf den Mittelfeld-Außenpositionen beide nicht zu überzeugen vermochten und es zahlreichen Spielern in Rostock an der physischen wie mentalen Frische fehlte. Angesichts der kurzen Pause von drei Spielen erscheinen Umbesetzungen unausweichlich. Die wiedergenesenen Marcel Eger und Davidson Drobo-Ampem erhöhen den Konkurrenzdruck in der Abwehr, auch Jan-Philipp Kalla, der in Rostock als Einwechselspieler sein Saisondebüt feierte, ist eine Alternative. Im Mittelfeld drängen Timo Schultz und allen voran der genesene Spielmacher Charles Takyi in die Startelf. Zusätzlich steht auch das Spielsystem auf dem Prüfstand. Sollte sich Stanislawski dazu durchringen können, mit zwei Angreifern stürmen zu lassen, könnte Hennings auf seiner favorisierten Position im Angriff zum Einsatz kommen, Morike Sako hofft ebenfalls auf einen Einsatz. Zeit für Wechsel!

Zwar liegt St. Pauli punktemäßig weit über dem Soll, leistungsgerecht waren die guten Ergebnisse zuletzt allerdings nicht immer. Ihr letztes richtig überzeugendes Spiel lieferte die Mannschaft am 13. September beim FSV Frankfurt ab. Marius Ebbers erzielte im Rahmen des 3:2-Auswärtssieges St. Paulis 1000. Treffer der Zweitligahistorie. Heute soll es der 1000. Punkt sein - und im Idealfall die Zähler 1001 und 1002 inklusive.

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