Noch in diesem Monat wird beim FC St. Pauli über die zukünftige Kaderzusammenstellung für die Saison 2010/2011 beraten.

Hamburg. Der Termin ist anvisiert, die Teilnehmer stehen fest. Noch in diesem Monat werden Sportchef Helmut Schulte, Trainer Holger Stanislawski, Co-Trainer Andre Trulsen, Torwarttrainer KaPe Nemet und Chefscout Stefan Studer über die Kaderzusammenstellung des FC St. Pauli für die Saison 2010/2011 beraten. "Es geht darum, Anforderungsprofile durchzugehen, darüber zu diskutieren, welche potenziellen Neuzugänge wir uns noch einmal verstärkt anschauen wollen, und nicht zuletzt darum, unsere eigenen Spieler einzuordnen." Bastelarbeiten im Herbst.

Die Verträge von 15 Profis, meist Ergänzungsspieler, laufen beim Tabellenvierten der Zweiten Liga am 30. Juni 2010 aus (siehe Infokasten). Die entscheidenden Fragen: Wer soll vorzeitig weiter an den Verein gebunden werden? Wer muss sich steigern? Wer wird abgegeben? "Spätestens nach den ersten zehn Spielen gibt es diesbezüglich Fingerzeige", sagt Schulte, der in seiner Funktion ohnehin latent in der Zukunft lebt: "Die Kaderplanung ist eine ständige Baustelle, auf der im Frühjahr Hauptbetrieb herrscht." Um dann ähnlich erfolgreich zu sein wie in diesem Jahr, als sich alle fünf Neuzugänge als Volltreffer erwiesen, werden nun die grundlegenden Entscheidungen getroffen.

Und auch wenn der Sportchef und sein Trainer es bewusst vermeiden, Einblick in die Planung zu geben, stehen mindestens drei Baustellen fest: die Torwartposition und beide defensiven Außenbahnen, wo von den fünf Verteidigern nur Carsten Rothenbach seine Zweitligatauglichkeit nachhaltig unter Beweis gestellt hat. Zwischen den Pfosten bietet sich die Chance, einen ähnlichen Umbruch zu vollziehen, wie es ihn im Sommer auf den Feldpositionen gab. Die Verträge von Patrik Borger und Benedikt Pliquett laufen aus, das Arbeitspapier von Mathias Hain verlängert sich nur bei einer bestimmten Einsatzzahl um eine weitere Saison.

Dass das Personal im Tor komplett ausgetauscht wird, ist allerdings unwahrscheinlich. Kontinuität ist das Gebot. "Ich würde mich freuen, mit dem Kader auch in die nächste Saison zu gehen. Egal ob Bundesliga oder Zweite Liga", sagt Schulte. Ein Satz, der angesichts fehlender Perspektiven von Spielern wie Borger, Andreas Biermann, Jonathan Bourgault, Marc Gouiffe a Goufan und Thomas Meggle (alle noch ohne Einsatz) durchaus als charakterliches Lob verstanden werden darf. Allerdings schwingt in den Worten auch Angst vor ungeplanten Abgängen mit. Die guten Leistungen wecken Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen. "Wichtig ist daher, dass wir uns auch auf Positionen umschauen, auf denen wir bereits gut besetzt sind", erklärt Schulte. Immerhin würde der Abgang von Stammkräften Geld in die Kasse spülen. Leistungsträger wie Matthias Lehmann, Charles Takyi, Deniz Naki oder Carsten Rothenbach sind allesamt längerfristig gebunden und daher nur gegen eine Transferentschädigung zu haben.

Bei weiteren Stammspielern sollen frühzeitig ähnliche Voraussetzungen geschaffen werden. "Noch vor der Winterpause werden wir erste Gespräche führen", sagt Stanislawski. Beste Chancen auf eine vorzeitige Verlängerung dürften Fabio Morena, Florian Bruns und Marius Ebbers haben, die bislang eine hervorragende Saison spielen, im Sommer allerdings auch alle jenseits der 30 sein werden. Andere könnten hingegen schon im Winter gehen. "Ich schließe es nicht aus, dass uns ein Spieler in der Winterpause verlässt", sagt der Sportchef. Konkret sei aber noch nichts, schließlich stehen die Bastelarbeiten ja erst in den kommenden Wochen auf dem Plan.

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