Beim FC St. Pauli könnte es Veränderungen in der Startelf geben. Das gilt für Abwehr, Mittelfeld und den Sturm.

Hamburg. Es war eine ernüchternde Woche für den FC St. Pauli. Die drei Niederlagen gegen Kaiserslautern und Bielefeld in der Liga sowie im DFB-Pokal gegen Werder Bremen haben wehgetan. Jetzt muss die Mannschaft beweisen, dass der sehr gute Eindruck aus den ersten Saisonspielen nicht nur eine Momentaufnahme war.

Vier Trainingstage hat die Mannschaft Zeit, Fehler abzustellen und wieder zu der spielerischen Konstanz und Klasse zu finden, die sie bis zum Spiel in Frankfurt auszeichnete. Vier Tage, in denen Trainer Holger Stanislawski vollen Einsatz von seinen Jungs erwartet. "Alle müssen mich in dieser Woche neu überzeugen", sagt der Trainer. Die Karten werden neu gemischt. Die guten Leistungen aus den ersten Saisonspielen zählen nicht mehr. "Bislang war die Überraschung ja, dass ich kaum gewechselt habe. Doch jetzt ist der Zeitpunkt gekommen", kündigt Stanislawski Veränderungen an.

In der vergangenen Spielzeit schickte der St.-Pauli-Coach in aufeinanderfolgenden Spielen kaum einmal die gleiche Startaufstellung auf den Rasen. Das war in dieser Saison anders. Zu Beginn der Partien standen häufig dieselben elf Spieler auf dem Platz. Und das, obwohl die Mannschaft in der Breite viel ausgeglichener ist. "Wir haben zuletzt nicht die erhofften Ergebnisse erzielt. Da muss man jetzt vielleicht anderen die Möglichkeit geben, es besser zu machen. Das kann hinten links sein, aber auch andere betreffen - im Mittelfeld oder vorne", sagt Stanislawski.

Hinten links, das hieße, der Trainer würde dem zuletzt nicht überzeugenden Davidson Drobo-Ampem eine Pause gönnen. In den letzten drei Spielen schöpften aber auch andere Spieler nicht ihr volles Potenzial aus. Vor allem im Mittelfeld scharrt die zweite Garde mit den Hufen.

Für die Position vor der Abwehr steht Timo Schultz in den Startlöchern, auch Dennis Daube, der zum Saisonstart gegen RW Ahlen - sein einziger Einsatz von Beginn an - ein gutes Spiel ablieferte, ist eine Alternative. Im linken Mittelfeld dürfte Deniz Naki wieder den Vorzug vor Rouwen Hennings erhalten, der die Erwartungen gegen Bielefeld nicht erfüllen konnte. Rechts könnte Max Kruse den angeschlagenen Florian Bruns ersetzen, der zuletzt unter seinen Möglichkeiten blieb und ausgelaugt wirkte. Dafür sind dem Trainer in der Innenverteidigung die Hände gebunden. Markus Thorandt und Marcel Eger sind noch nicht wieder einsatzbereit, Fabio Morena und Ralph Gunesch dementsprechend gesetzt. Auf der rechten Verteidigerposition ist Carsten Rothenbach eine Bank, auch hier ist keine Veränderung zu erwarten. Erster Stürmer ist und bleibt Marius Ebbers, es besteht jedoch die Möglichkeit, dass Trainer Holger Stanislawski neben neuen Spielern gegen 1860 München auch ein neues System ausprobiert. Im 4-4-2-System könnte Hennings eine zweite Chance bekommen.

"Aus der zweiten Reihe kommt richtig Druck", sagt Ebbers. "Wenn jemand ein Tief hat, gibt es immer jemanden, der in die Bresche springt." Genauso wünscht es sich ein Trainer. Holger Stanislawski hat vier Tage Zeit, um zu entscheiden, wer springen darf.

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