Gekommen waren sie nur wegen ihm. Zahlreiche Verwandte, Bekannte und Freunde saßen auf den vier Tribünen am Millerntor, um Sidney Sam die Daumen zu drücken.

Hamburg. Mit Erfolg: der 21-jährige Leihspieler des Hamburger SV, der vor zweieinhalb Wochen in der deutschen U 21-Nationalelf debütiert hatte, veranstaltete im Spätsommer den ersten Weltcup-Slalom der Saison und kurvte in einer Geschwindigkeit durch das Mittelfeld des FC St. Pauli, dass er sich am Ende zurecht als der große Sieger feiern lassen konnte. "Es war der erwartete Spitzentanz, aber wir haben mehr getanzt als der Gegner", sagte FCK-Torwart Tobias Sippel Vor allem einer. Und der stand nach dem Spiel noch lange in den Katakomben und trat vom einen auf das andere Bein. "Das war für mich eine schöne Rückkehr nach Hamburg, die ganze Familie war da. Ich bin momentan richtig gut drauf, und die Mannschaft hat das einfach super gemacht", frohlockte der flinke Linksaußen, der seinen Kumpel Dragan Paljic gleich dreimal nach furiosen Solo-Läufen hervorragend freigespielt hatte. "Da hätte er natürlich mindestens einen machen müssen", gestand Sam, der aber keine Kritik üben wollte: "Wir haben hintereinander Duisburg und Pauli geputzt. Jetzt haben wir zwei Heimspiele. Leverkusen und Karlsruhe können kommen."

Spielpraxis erhalten und Selbstbewusstsein tanken soll Sam nach HSV-Willen bei den Pfälzern. Eine Vorgabe, die er bislang zur vollsten Zufriedenheit umsetzt.