Ein Fan des FC St. Pauli ist in Aachen von einer einer Brüstung gestürzt und wurde mit schweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus gebracht.

Aachen. Nach dem Abpfiff war der Jubel über den 5:0-Erfolg bei Alemannia Aachen zunächst grenzenlos. Völlig losgelöst liefen die Spieler des FC St. Pauli zu ihren Anhängern, um die überraschende Eroberung der Tabellenführung in der Zweiten Bundesliga gemeinsam zu feiern. Doch plötzlich erstarrten die Spieler, der Jubel brach jäh ab. Was war passiert? Ein St.-Pauli-Fan war nach dem Abpfiff auf die Brüstung der Tribüne geklettert und hatte in rund sechs Metern Höhe das Gleichgewicht verloren. Direkt vor den Augen der Spieler schlug der Mann mit dem Kopf auf dem Betonboden auf.

Leblos blieb der stark am Kopf blutende Fan liegen, sofort eilten Sanitäter und ein Arzt herbei, um ihn zu betreuen. Die Spieler reagierten geschockt, einigen schossen Tränen in die Augen. Das großartige Spiel war kein Thema mehr.

Die erste schlimme Nachricht war, dass der Fan seinen Sturz nicht überlebt habe, doch dann gelang es den Ärzten, den Mann, einen Mexikaner, wiederzubeleben. Mit geringem Puls wurde der Anhänger, der zunächst weiter in Lebensgefahr schwebte, ins Krankenhaus gefahren. Gegen Mitternacht gaben die behandelnden Mediziner eine erste Entwarnung. Der Zustand des Mannes sei trotz schwerer Kopfverletzungen stabil, Lebensgefahr bestehe jetzt nicht mehr.

Bei solch einem Sturz ergaben sich Diskussionen: Gab es im neuen Tivoli-Stadion noch Sicherheitsmängel, die den Unfall erst ermöglichten? Nach ersten Untersuchungen konnte dies zunächst ausgeschlossen werden. Der Fan nahm mit seiner unverantwortlichen Aktion ein hohes Risiko in Kauf. Der Alemannia konnte kein Vorwurf gemacht werden. Dass nach diesen Ereignissen die Beurteilung des Spiels keine Rolle mehr spielte, war selbstverständlich. Die Pressekonferenz wurde abgesagt, stattdessen fuhren Verantwortliche der Alemannia ins Krankenhaus, um sich über den Gesundheitszustand des Gästefans zu informieren.

"Wir hoffen, dass es ihm bald wieder bessergehen wird", sagte St. Paulis Manager Helmut Schulte, "wir sind mit unseren Gedanken bei ihm."

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