Noch ist alles ruhig in Pichl. Im Viereinhalbsternehotel Pichlmayrgut erwartet man gelassen die Ankunft des FC St. Pauli.

Hamburg. Teammanager Christian Bönig, der bei einem Urlaub im luxuriösen Sport- und Wellnesshotel den Aufenthalt der Hamburger festmachte, und Betreuer Siggi Dous sind bereits gestern angereist, um letzte Details zu klären. Heute Abend gegen 22 Uhr wird der Rest des St.-Pauli-Trosses eintreffen. 30 Zimmer sind reserviert, der Speiseplan - viel Kohlehydrate, kein dunkles Fleisch - steht, Extrawünsche wurden bisher nicht geäußert. Wozu auch, das wie ein Schloss anmutende Hotel bietet auf 800 Meter Höhe alles, was müde Fußballerbeine begehren: ein Hallenbad mit Whirlpools, einen Fitnessraum und einen großen Wellness- und Spabereich. Selbst das Wetter spielt mit, für die nächsten Tage sind bis zu 30 Grad vorausgesagt.

Glänzende Voraussetzungen also für das wichtige zweite Trainingslager der Kiezkicker, die für den Luxus nicht einmal bezahlen müssen. Die Kosten werden vom Hotel getragen und über die Testspiele gegen Mainz 05, Stoke City und eine Schladminger Auswahl refinanziert. Das war nicht immer so. Bis vor einem Jahr absolvierte der FC St. Pauli traditionell jedes Jahr seine Trainingslager im Hotel Heidekrug in Schneverdingen. Das Lauftrainingslager in Teistungen und das Wintertrainingslager auf Zypern wurden jedoch bereits nach dem Motto "perfekte Bedingungen, wenig Kosten" organisiert. Bönig, der die Verhandlungen mit den Gastgebern führt, glaubt, dass die Hotels stolz darauf sind, den Verein beherbergen zu dürfen. Die Marke St. Pauli zieht auch in Österreich.

Sportlich kündigte Trainer Holger Stanislawski für das Trainingslager an, viel mit dem Ball zu arbeiten und das taktische Repertoire seiner Mannschaft zu erweitern. Nach den in den vergangenen Testspielen bereits erprobten Systemen mit nur einem Stürmer, soll jetzt das 4-4-2-System einstudiert werden. Stanislawski will zudem den Zustand seiner Truppe analysieren. "Jetzt kommen Einheiten, bei denen wir sehen können, wie weit die einzelnen Spieler sind." Das hört sich an, als stände auch viel Zirkeltraining und Konditionbolzen auf dem Programm. Das Trainingslager in Pichl kostet zwar kein Geld, die Spieler aber mit Sicherheit viel Energie. (bhe)

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