St. Paulis konkrete Kaderplanung. Kirschke wird dritter Torwart. Offen ist die Zukunft von Angreifer Mahir Saglik und Carlos Zambrano.

Hamburg. Es sind nur noch zwei Positionen, auf denen das mit der Personalplanung des FC St. Pauli betraute Sextett aktuell fahndet. Ein Angreifer und - nach dem ungeplanten Abgang von Moritz Volz zu 1860 München - ein Außenverteidiger werden gesucht, um die zwei letzten Planstellen 23 und 24 im Kader wie gewünscht zu besetzen.

20 Spieler sind vertraglich über den 30. Juni hinaus gebunden, die Nummern 21 und 22 fest eingeplant. Während der Vertrag mit Angreifer Daniel Ginczek, 21, fertig ausverhandelt vorliegt, der Dortmunder Leihstürmer vor der Unterschrift nur noch die Konditionen seiner Vertragsverlängerung bei der Borussia über 2013 hinaus klären muss, wird auch der Wechsel von Bremens Lennart Thy konkreter. Der 20-jährige Angreifer, der in der vergangenen Woche Trainingsgelände und Stadion inspizierte, möchte ans Millerntor wechseln, Berater Jörg Neubauer und St. Pauli haben die Gespräche intensiviert. Ginczek und Thy - zwei Nachwuchskräfte, die bei St. Pauli früh oben auf der Agenda standen und wohl auch kommen werden. Priorität aber genießt die Verpflichtung eines Topstürmers, möglichst bundesligaerfahren und idealerweise ablösefrei. Eine Namensliste ist abgearbeitet, Kontakte sind geknüpft. Doch der Markt ist träge, die Verantwortlichen müssen die Transferdynamik nach der EM abwarten.

Dafür sind im eigenen Lager die Würfel gefallen. Neben Mittelfeldmann Marcel Andrijanic, 19, macht auch Florian Kirschke den Sprung von der U 23 zu den Profis. Der 20-Jährige wird nach den Abgängen von Philipp Heerwagen, Arvid Schenk und Ole Springer dritter Torwart und damit Nummer eins des Regionalligateams. Vertragsamateur Andrijanic darf im Rahmen der Local-Player-Regelung zudem noch auf einen Profivertrag hoffen. Sollte Außenverteidiger Davidson Drobo-Ampem noch abgegeben werden, stünden mit Dennis Daube, Deniz Herber und Jan-Philipp Kalla nur drei statt der vom DFB geforderten vier Eigengewächse im Kader, die im Alter zwischen 15 und 21 Jahren mindestens drei Saisons für den Verein spielberechtigt gewesen waren.

Offen bleibt auch der Verbleib von Angreifer Mahir Saglik, an dem sein Exverein SC Paderborn interessiert ist. Carlos Zambrano, der erstklassig spielen will, konnte bislang keinen Klub finden, der seinen Gehaltsvorstellungen von 60 000 Euro monatlich im Paket mit einer siebenstelligen Ablösesumme nachkommt. Für den Innenverteidiger, der das 0:1 der peruanischen Nationalelf in der WM-Qualifikation gegen Kolumbien von der Bank verfolgte und nun auf einen Einsatz am Sonntag in Uruguay hofft, liegt weder ein Angebot noch eine Anfrage vor.

Eine Woche vor dem Ablauf der Frist haben 3000 Dauerkarteninhaber noch nicht von ihrem Vorkaufsrecht für die Saison 2012/13 Gebrauch gemacht. Ab Freitag, 18 Uhr, gehen die überschüssigen Tickets mit 1500 zusätzlichen in den freien Verkauf.