Dem Profi des FC St. Pauli sollen mehrere Angebote vorliegen. 500 000 Euro sind fällig, sollte die eine Ausstiegsklausel existieren.

Hamburg. Es ist nicht verwunderlich, dass nach dem Abstieg viele Profis des FC St. Pauli lieber in der Bundesliga bleiben würden. Matthias Lehmann gehört zu ihnen. Und im Gegensatz zu manch anderem seiner Kollegen verfügt St. Paulis Mittelfeldmotor auch über das nötige Potenzial für die Eliteklasse. Doch Lehmann hat ein Problem: Der 27-Jährige unterschrieb im Dezember vergangenen Jahres einen Vertrag bis 2013 beim Kiezklub, der auch für die Zweite Liga gilt. Ein neuer Verein müsste daher bereit sein, eine Ablösesumme zu zahlen. 500 000 Euro sind fällig, sollte die im Vereinsumfeld kolportierte, unbestätigte Ausstiegsklausel tatsächlich existieren. Lehmanns eigentlicher Marktwert liegt deutlich darüber.

Auch wenn der gebürtige Ulmer in den letzten Spielen der Saison ein wenig abtauchte, mangelt es nicht an Interessenten. Lehmanns Berater Volker Struth bestätigt Anfragen aus der Bundesliga und dem Ausland. Laut Sportchef Helmut Schulte ging allerdings weiterhin noch kein Angebot für den Profi beim Verein ein. "Stand jetzt gehe ich davon aus, dass Matthias Lehmann am 14. Juni bei uns beim Trainingsauftakt dabei sein wird", sagt Schulte. Dieses würde einen Wechsel des im defensiven Mittelfeld für St. Pauli extrem wertvollen Spielers aber nicht ausschließen. Die entscheidende Frist endet erst am 31. August. So lange soll laut Struth jedoch keine Ungewissheit herrschen: Lehmanns Berater kündigte eine Entscheidung über die Zukunft seines Mandanten noch für diese Woche an.

Völlig ungewiss ist dagegen die Zukunft von Innenverteidiger Ralph Gunesch, dessen Vertrag bei St. Pauli am 30. Juni ausläuft. "Alles ist offen", sagt Schulte. Dabei hatte sogar Vereinspräsident Stefan Orth kürzlich in einem Interview mit dem "AFM-Radio" erklärt, er gehe davon aus, dass Gunesch ein Zwei-Jahres-Vertrag vorgelegt worden sei. Laut Schulte stehe der Verein mit dem Spieler in Kontakt, mehr gäbe es noch nicht zu vermelden.

Bei all diesen Unwägbarkeiten ist es für die Fans der Braun-Weißen gut zu wissen, dass ihnen einige ihrer Helden definitiv erhalten bleiben werden. Auch Fabian Bolls Vertrag lief beispielsweise nur bis zum Saisonende, verlängerte sich aber automatisch nach 25 Bundesligaeinsätzen über 45 und mehr Minuten. Die User von abendblatt.de wählten Boll jetzt zum besten Kiezkicker der Saison. Auch St. Paulis ehemaliger Coach Holger Stanislawski hatte kurz vor seinem Abgang Boll wegen dessen Konstanz zu seinem persönlichen Spieler des Jahres erkoren.