Hamburg. Sie kamen zusammen, und sie gehen zusammen. Florian Lechner und Marcel Eger müssen nach sieben Jahren in der Regionalliga, der Zweiten und der Ersten Bundesliga den FC St. Pauli zum Saisonende verlassen. Sportchef Helmut Schulte begründete die Entscheidung damit, dass es auf den Positionen der beiden Profis Spieler mit laufenden Verträgen gebe und der Klub den Kader verkleinern wolle. "Es ist uns nicht leichtgefallen", sagte Schulte, "beide sind Spieler, die eine Epoche mitgeprägt haben."

Sowohl Eger als auch Lechner waren wenig überrascht. "Da das Gespräch lange hinausgezögert wurde, hatte ich mich schon damit angefreundet", sagte Eger, der sich nicht vorstellen kann, weiter in Deutschland zu spielen. Er träumt von einem Engagement in England und hat bereits erste Kontakte geknüpft. Lechner ist traurig, dass ihm die Chance genommen wurde, sich am vergangenen Sonnabend vor dem Spiel gegen Bayern München offiziell zu verabschieden. Er habe sogar am Tag zuvor bei Schulte angerufen, um eine Entscheidung zu erzwingen. Schulte wollte diese aber nicht treffen, bevor er nicht mit André Schubert, dem neuen Trainer, gesprochen habe. "Es ist traurig, aber es ist auch eine Chance", sagt Lechner zu seinem Abschied. "Ich bin zur besten Zeit beim FC St. Pauli gewesen."

Lechner wie auch Eger akzeptieren die Entscheidung des Vereins, trotzdem fühlen sich die beiden Identifikationsfiguren nicht gerade fair behandelt. Sie bemängeln vor allem die fehlende Kommunikation des Sportchefs. Schulte weist die Vorwürfe zurück. "Ich mache mir Gedanken, ob man früher hätte sprechen sollen. Ich hätte aber nichts anderes sagen können, als dass wir uns noch nicht entschieden haben."

Auch Ralph Gunesch wartet auf ein Gespräch. Lange muss er sich aber nicht mehr gedulden. Dem Innenverteidiger soll noch diese Woche ein Zwei-JahresVertrag vorgelegt werden.