Hamburg. Hamburgs Verteidiger muss seinen EM-Traum ebenso begraben wie St. Paulis Karol Mets, für den es persönlich sogar noch schlechter lief.

Es hätte ein traumhaftes Tor-Debüt werden können, doch am Ende stand das bittere Aus: HSV-Profi Dennis Hadzikadunic erzielte am Donnerstagabend im Halbfinale der Playoffs zur Europameisterschaft in Deutschland zwar seinen ersten Länderspieltreffer für Bosnien-Herzegowina. Die 1:2 (0:0)-Niederlage im heimischen Stadion Bilino Polje in Zenica gegen die Ukraine konnte der Innenverteidiger aber nicht verhindern.

Damit ist der Traum, eine EM im Land seines Arbeitgebers zu spielen, für Hadzikadunic ebenso ausgeträumt wie für Landsmann Ermedin Demirovic. Der Stürmer des Bundesligisten FC Augsburg ist in Hamburg geboren und lernte das Fußballspielen ebenfalls beim HSV. Stattdessen hat sich die Ukraine die Chance aufrecht erhalten, sich für die Endrunde zu qualifizieren. Dafür muss sich die vom russischen Angriffskrieg gebeutelte Nation am Dienstag gegen Island durchsetzen.

Neben Hadzikadunic (l.) muss auch der in Hamburg geborene und beim HSV ausgebildete bosnische Nationalstürmer Ermedin Demirovic (M.) seinen EM-Traum begraben.
Neben Hadzikadunic (l.) muss auch der in Hamburg geborene und beim HSV ausgebildete bosnische Nationalstürmer Ermedin Demirovic (M.) seinen EM-Traum begraben. © AFP

Ob Hadzikadunic, der für den HSV bislang einmal in der Zweiten Bundesliga getroffen hat, tatsächlich als offizieller Torschütze geführt werden wird, stand am späten Donnerstagabend noch nicht abschließend fest. Bei Bosniens Führung in der 56. Minute hatte auch Gegenspieler Mykola Matviienko seine Füße mit im Spiel. Unstrittig hingegen die ukrainischen Torschützen: Roman Yaremchuk (85.) und Artem Dovbyk (88.) drehten in der Schlussphase das Spiel.

Da herrschte noch Optimismus: Bosnien-Herzegwonia feiert den Führungstreffer durch HSV-Profi Dennis Hadzikadunic.
Da herrschte noch Optimismus: Bosnien-Herzegwonia feiert den Führungstreffer durch HSV-Profi Dennis Hadzikadunic. © dpa

EM-Playoffs: St. Paulis Mets unterläuft Eigentor

Derweil dürfen auch Robert Lewandowski und Polen nach einem 5:1 (1:0) gegen Estland in Warschau weiter auf die EM-Teilnahme hoffen. Auch Georgien (2:0 gegen Luxemburg), Griechenland (5:0 gegen Kasachstan), Island (4:1 gegen Israel) und Wales (4:1 gegen Finnland) setzten sich durch. Am Dienstag kommt es nun zu den Finalspielen Wales gegen Polen, Ukraine gegen Island und Georgien gegen Griechenland. Die Sieger dieser drei Begegnungen lösen die letzten Tickets zur EM.

Die Polen gingen durch einen Treffer von Przemyslaw Frankowski (22. Minute) in Führung. Dazu profitierten die Gastgeber von der frühen Gelb-Roten Karte gegen den estnischen Mittelfeldspieler Maksim Paskotsi (27.). Piotr Zielinski (50.), Jakub Piotrowski (70.) und Sebastian Szymanski (77.) erzielten die weiteren Tore für Polen. Dazu unterlief Estlands Kapitän Karol Mets, der bei Zweitliga-Tabellenführer FC St. Pauli unter Vertrag steht, ein Eigentor (74.). Für den Ehrentreffer der Gäste sorgte Martin Vetkal (78.).

Beim Heimsieg der Georgier stand der spanische Schiedsrichter Jose Maria Sanchez im Mittelpunkt. Er nahm den vermeintlichen Ausgleichstreffer der Luxemburger durch Gerson Rodrigues nach Betrachten der Videobilder zurück. Zuvor hatte Maxime Chanot eine Torchance von Georges Mikautadze verhindert. Der Luxemburger sah dafür die Rote Karte. Zum gefeierten Mann wurde stattdessen Georgiens Budu Zivzivadze vom Zweiligisten Karlsruher SC, der die Partie mit einem Doppelpack entschied (40., 63.).