Hamburg. Prominenter Neuzugang ist noch keine Verstärkung beim HSV. Walter äußert sich zu seiner Situation. Angeschlagene Profis wieder fit.

Tim Walter kann aufatmen. Zwei Tage vor dem Heimspiel gegen Greuther Fürth (Sonnabend, 13 Uhr) hat sich die Personalsituation beim HSV deutlich entspannt. Die zuletzt angeschlagenen Immanuel Pherai, Miro Muheim (beide erkältet) und Laszlo Benes (Magen-Darm) kehrten am Donnerstag ins Mannschaftstraining zurück. „Den Jungs geht es wieder gut", sagte der gut gelaunte Walter mit einem breiten Lächeln.

Wahrscheinlich werden Linksverteidiger Muheim und Topscorer Benes in der Startelf bleiben, Pherai bliebe somit nur die Jokerrolle. Neben dem sicheren Ausfall von Kapitän Sebastian Schonlau („Er entscheidet selber, wann es so weit ist. Die Zeit lassen wir ihm auch.“) wird der HSV-Coach voraussichtlich auch auf Sturmtalent Andras Nemeth verzichten müssen.

Der 20 Jahre alte Angreifer hatte bei der ungarischen U21 einen harten Tritt auf seinen schon einmal gebrochenen Knöchel kassiert. Immerhin brach die alte Verletzung nicht wieder auf, ein paar Tage pausieren muss Nemeth dennoch. „Er kann schwer auftreten, es war ein heftiges Foul.“

HSV-Trainer Walter über Öztunali

Einen sicheren Platz im Kader hat dagegen Neuzugang Levin Öztunali, wenngleich es nach zwei schwächeren Auftritten von Beginn an nicht überraschen würde, wenn er seinen Startelfplatz an Jean-Luc Dompé verlöre. Walter ist natürlich nicht entgangen, dass Öztunali nach einem Viertel der Saison noch keine Torbeteiligung in seiner Statistik stehen hat. Doch der Trainer lobt den Einsatz des Rückkehrers und das sei für ihn die Basis für Erfolg.

„Levin probiert und versucht viel, jeden Tag“, sagt Walter über die tägliche Arbeit mit seinem introvertierten Profi. „Vielleicht will er selber manchmal zu viel und verkrampft dadurch ein bisschen. Wir geben ihm die Zeit und lassen ihn ausprobieren. Er soll wieder zu seiner alten Stärke finden.“

Für den HSV-Coach ist allerdings auch klar, dass seine Möglichkeiten begrenzt sind, Öztunali in Topform zu bringen. „Letztlich muss er sich selber aus dieser Situation raushieven“, sagt Walter, der die Einstellung seines Schützlings lobt. „Er macht sehr, sehr viele Dinge gut und arbeitet brutal viel. Harte Arbeit wird irgendwann belohnt. Ich bin zufrieden mit ihm, weil er versucht, besser zu werden. Deshalb hat er mein vollstes Vertrauen.“

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HSV-Coach Walter nimmt Flügel in die Pflicht

Öztunali ist keinesfalls sein einziges Sorgenkind in der Offensive. Auch die anderen Flügelspieler performen noch nicht so, wie beim HSV erwartet. „Wir kommen sehr häufig auf den Außen durch, letztlich fehlt uns aber die Präzision. Genug Flanken schlagen wir, bei Abschlüssen aus dem Rückraum sind wir mittlerweile die Besten“, sagte Walter. „Wir wollen mehr Effektivität und Genauigkeiten über die Flügel. Wir kommen in diese Räume, müssen aber daran arbeiten, noch häufiger zum Abschluss zu kommen.“

Dann käme auch Torjäger Robert Glatzel wieder auf eine bessere Torquote.