Hamburg. Trainer Tim Walter äußert sich überschwänglich über seine Nummer zwei im Tor. Wie Raab seine Rolle beim HSV sieht.

Matheo Raab ist einer der wenigen Gewinner der 1:2-Testspielniederlage des HSV gegen Eintracht Braunschweig. Im Gegensatz zu so manchem seiner Vorderleute nutzte der Ersatztorwart seine Chance, endlich mal über die volle Distanz zwischen den Pfosten zu stehen.

Raab überzeugte mit gutem Stellungsspiel, bewahrte seine Mannschaft mit einigen Paraden vor einer höheren Niederlage und war immer anspielbar, so wie es Trainer Tim Walter sehen will. Folgerichtig lobte der HSV-Coach seinen Schlussmann hinterher – und das in fast schon überschwänglicher Manier.

HSV: Walter lobt „Bombe“ Matheo Raab

„Matze ist eine Bombe“, schwärmte Walter mit leuchtenden Augen. „Er hat nur Pech, dass Ferro (Daniel Heuer Fernandes) vor ihm ist. Matze gehört die Zukunft.“

In der Gegenwart bleiben solche Testspiele wie gegen Braunschweig die einzige Möglichkeit für Raab sich auszuzeichnen. In der Liga führt kein Weg an Stammtorwart Daniel Heuer Fernandes vorbei, der eine herausragende Saison spielt. Das weiß auch Raab, der deshalb keinen Groll wegen seiner Reservistenrolle hegen soll.

Ganz im Gegenteil: Der 24-Jährige wusste bei seinem Wechsel von Aufsteiger Kaiserslautern vor dieser Spielzeit, dass er sich in Hamburg erst einmal hinten anstellen muss. Trotz fehlender Spielpraxis begreift Raab, der mit Torwartcoach Sven Höh enorm zufrieden sein soll, die besseren Trainingsmöglichkeiten beim HSV als Chance, sich stetig weiterzuentwickeln. Diese Einstellung weiß auch Walter zu schätzen.

Matheo Raab will beim HSV bleiben

Raab definiert seine Aufgabe so, dass er Druck auf Heuer Fernandes ausüben will, um diesen zur Bestform zu pushen. Gemessen an den bisherigen Saisonleistungen des Stammtorhüters scheint dem Ex-Lauterer diese Mission zu gelingen.

Eine Belohnung in Form von Pflichtspieleinsätzen wird allerdings auch in Zukunft ausbleiben. Da der HSV den 2024 auslaufenden Vertrag mit Heuer Fernandes verlängern will, bleibt Raab weiterhin in der Zuschauerrolle. An einen Abschied denkt der talentierte Torwart nach Abendblatt-Informationen aber noch lange nicht.

Raab will beim HSV bleiben, sich weiterentwickeln und da sein, wenn er gebraucht. So wie am Donnerstag gegen Braunschweig.