Fußball

HSV-Frauen holen sich souverän den Derbysieg

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v.l. Joline Floeter, Sarah-Vanessa Stoeckmann (HSV) Hamburg, 12.03.2023, Fussball, Frauen, Regionalliga, Hamburger SV - FC St. Pauli

v.l. Joline Floeter, Sarah-Vanessa Stoeckmann (HSV) Hamburg, 12.03.2023, Fussball, Frauen, Regionalliga, Hamburger SV - FC St. Pauli

Foto: ValeriaWitters / WITTERS

Die Gastgeberinnen beherrschten Ball und Gegnerinnen nach Belieben. Der HSV spielte schön und recht kreativ nach vorne

Hamburg.  Die Worte von HSV-Trainer Lewe Timm nach dem 5:0 (3:0 ) kamen ruhig und sachlich. Doch sie sagten alles über die Kräfteverhältnisse im Stadtderby der Regionalliga Nord zwischen dem HSV und dem FC St. Pauli aus. „Unser Ziel war es, dieses Spiel klar für uns zu gestalten, damit ich die Belastung gut verteilen kann. Es war unser drittes Spiel in dieser Woche. Ich habe alle Spielerinnen ausgewechselt, die ich auswechseln wollte.“

Diesen Luxus konnte sich der HSV leisten, weil diese Partie vor der schönen Kulisse von 500 Zuschauern in Norderstedt nichts mehr mit dem intensiv umkämpften Hinspiel gemein hatte, als der Tabellenführer beim FC St. Pauli nur knapp mit 2:1 gewann. Zwar wollte St. Pauli, im 5-4-1-System aufgereiht und erst hinter der Mittellinie attackierend, die Räume für die Favoritinnen eng machen. Aber es blieb beim Versuch. Zu körperlos, zu schwach in der Ballbehandlung, zu unsicher im Passspiel präsentierten sich die St. Paulianerinnen, deren einzige Torchance ein Lattenschuss von Mia Jonsson in der 70. Minute war.

Stadtderby: St. Paulis Trainer forderte nach dem 0:3 andere Zweikampfführung

Ganz anders agierten in ihrem 4-3-3 die Gastgeberinnen. Sie beherrschten Ball und Gegnerinnen nach Belieben. Eine Hereingabe von Victoria Schulz bugsierte die St. Paulianerin Lina Jubel ins eigene Tor (5.). Zwei weitere Fehler im Aufbauspiel St. Paulis nutzte der HSV gekonnt aus. Carla Morich bedankte sich mit der Pike ins lange Eck (22.) und drei Meter vor dem leeren Tor (29.) mit zwei Toren.

St. Paulis Trainer Jan-Philipp Kalla rief nach dem 0:3 das komplette Team zu sich an die Bank, forderte eine andere Zweikampfführung. Es nutzte nicht viel. Der HSV spielte schön und recht kreativ nach vorne, hätte bei einigen weiteren Torgelegenheiten schon vor dem Wechsel das halbe Dutzend voll machen können. Nach Wiederanpfiff versenkten jeweils im Strafraum Svea Stoldt (56.) ins kurze Eck und Hannah Günther mit einem herrlichen Schlenzer in die lange Ecke (6 1.) den Ball noch zweimal im Kasten St. Paulis.

„Wir wollen Meister werden und die Aufstiegsspiele erfolgreich bestreiten“, betonte HSV-Trainer Lewe Timm nach dem 17. Sieg im 17. Punktspiel das Ziel. Gegner in den Aufstiegsspielen wird wohl der aktuelle Tabellenführer der Regionalliga Nordost, Viktoria Berlin, sein. Timm: „Wir beobachten die möglichen Gegner natürlich, wollen uns nicht überraschen lassen.“ St. Paulis Trainer Kalla ordnete die Pleite realistisch ein. „Wir haben etwas den Hintern vollgekriegt. Aber es war nicht zu erwarten, dass wir hier Zauberfußball spielen und mit einem 5:0-Sieg zurück ans Millerntor fahren.“

( misch )

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