Hamburg. Sonntag startet für die Hamburger mit dem Heimspiel gegen Braunschweig die Mission Bundesliga-Rückkehr. Mit altem und neuem Personal.

Der Presseraum im ersten Stock des Volksparkstadions war gut gefüllt, als HSV-Trainer Tim Walter am Freitagnachmittag das Podium zur ersten Pressekonferenz des Jahres 2023 betrat. „Hier sind ja zahlreiche Menschen erschienen. Gibt es hier etwas umsonst?“, witzelte der 47-Jährige

Außer kostenloser Getränke gab es vor allem eines: Vorfreude auf das Spiel am Sonntag (13.30 Uhr, Sky und Liveticker auf abendblatt.de) gegen Eintracht Braunschweig. Es soll der Beginn der vorerst letzten Zweitliga-Rückrunde für die Hamburger werden.

HSV-Trainer Walter freut sich auf Zweitliga-Rückrunde

An Themen mangelte es bei der Pressekonferenz wahrlich nicht. Das nun beendete Transfer-Theater um Sonny Kittel (30), die Verpflichtung von Stürmer Andras Nemeth (20), und so ganz nebenbei ging es auch um ein Fußballspiel, das für Walter und den HSV extrem wichtig ist. „Das Kribbeln, die Vorfreude ist wieder da. Wir freuen uns, dass wir nach langer Zeit wieder in unserem Kessel auflaufen dürfen“, sagte Walter.

Dabei kann Walter auch weiterhin auf die Dienste von Spielmacher Kittel setzen. Der 30-Jährige, zu dem Walter ein besonderes Verhältnis pflegt, wird wider Erwarten doch nicht den Verein verlassen. Der Wechsel nach Saudi-Arabien ist geplatzt.

Hamburger Schmuddelwetter statt Wüstensonne, Manuel Wintzheimer statt Cristiano Ronaldo als Gegner. Für Walter ist der geplatzte Deal ein Segen. „Ich freue mich, die Mannschaft freut sich, dass Sonny bleibt. Er ist in der Mannschaft ein Vorbild. Sonny hat so viel Qualität, er kann ein Spiel allein entscheiden. Ich habe immer gesagt, dass ich mein Veto eingelegt hätte. Wir haben die optimale Lösung für alle gefunden“, sagte Walter.

Die Kaderplanungen sind nach der Verpflichtung von Noah Katterbach (21), Francisco Montero (24) und Andras Nemeth abgeschlossen. Der zuletzt verpflichtete Ungar wird bereits gegen Braunschweig zum Aufgebot zählen. Nach dem Training hatte das Trainerteam mit Nemeth ein Einzelgespräch, in dem ihm anhand von Videobildern noch einmal die Spielart des HSV aufgezeigt wurde.

HSV-Trainer Walter spricht Ungarisch mit Nemeth

Dabei konnte Walter selbst mit ungeahnten sprachlichen Talenten glänzen. „Ich spreche ein paar Brocken Ungarisch. Ich habe durch meinen Opa ungarische Wurzeln, mein zweiter Vorname ist ja Laszlo. Jetzt wisst ihr, wo mein Temperament herkommt“, erklärte Walter und lachte.

Für den Neu-Hamburger hatte Walter nach nur einer Trainingseinheit viel Lob parat. „Er ist sehr offen und willig. Wir haben nach dem Training unsere Prinzipien besprochen. Es wird spannend zu sehen sein, wie er die Sachen schon am Wochenende umsetzt. Er passt super rein", sagte Walter.

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HSV hofft gegen Braunschweig auf ausverkauftes Stadion

Kommen werden in jedem Fall wieder sehr viele Fans. Für das Braunschweig-Spiel gibt es nur noch Restkarten. Die Hamburger hoffen, dass sie am Sonntag ein ausverkauftes Stadion vermelden können. „Es ist eine Riesen-Wucht, ein Riesenvorteil für uns. Unsere Fans stehen immer zu uns, egal wie es steht. Am Anfang war es schwierig, weil auch unsere Fans ein Gefühl für uns entwickeln mussten. Das ist mittlerweile geschehen. Sie pushen uns und für die Gegner ist es erdrückend. Viel Spaß“, sagte Walter mit einem Augenzwinkern in Richtung Braunschweig.

Im fünften Anlauf soll endlich die Rückkehr in die Bundesliga gelingen. Die Favoritenrolle – das weiß auch Walter – liegt mal wieder beim HSV. Doch diese will der Trainer mit seiner Mannschaft annehmen. „Wenn man lange zusammen ist, entsteht Vertrauen. Nicht nur in der Mannschaft, sondern auch im Verein und in der Stadt mit den Menschen“, so der HSV-Trainer, der vor allem auf den Teamgedanken setzt.