Hamburg. Jörg Lambrich, besser bekannt als HeLuecht, ist verstorben. Zwei Wegbegleiter nehmen Abschied von einer Ikone unter den Fans.

Traurige Nachricht für den HSV und seinen Fankreis: Der bekannte HSV-Blogger und -Podcaster HeLuecht ist tot. Das teilte der ihm nahe stehende User Wortspieler auf dem Blog „HeLuecht's Fussi-Blog“ mit. Unter der Überschrift „R.I.P., ,HeLuecht' !!!“ wird Abschied von Jörg Lambrich genommen, den viele einfach nur als HeLuecht kannten.

Lambrich wurde in Barmbek geboren und lebte zuletzt in Eidelstedt. Er engagierte sich für den Hamburger Frauen- und Amateurfußball, vor allem aber wurde er in Fankreisen durch seine kritische Auseinandersetzung mit dem HSV bekannt. In seinen Analysen nahm er insbesondere die Vereinsführung genau ins Visier und scheute sich nicht vor unbequemen Thesen.

HeLuecht besuchte häufig HSV-Training mit Sheila

Im Laufe der Jahre rückte auch der FC St. Pauli in HeLuechts Fokus. Regelmäßig schaute er mit seinem Schäferhundmischling Sheila beim Training der beiden Hamburger Zweitligisten vorbei. Umso trauriger machte es ihn, dass ihm diese Möglichkeit durch die Corona-Maßnahmen knapp zwei Jahre lang verwehrt wurde.

Kurz nachdem die Einheiten für Fans wieder frei zugänglich waren, verstarb seine Hündin im Juli dieses Jahres. „HeLuecht befindet sich nunmehr auf der Suche nach seiner geliebten Sheila“, schrieb Wortspieler in dem „vermutlich letzten Blogeintrag“.

„Wer ihn kannte, lernte ihn schätzen“

„Ich bin fassungslos über die Nachricht seines Todes“, sagt Lambrichs langjähriger Wegbegleiter, User Krischan vom Podcast HSV Klönstüv, im Gespräch mit dem Abendblatt. „Er war ein Hamburger Fußballoriginal.“

Krischan und HeLuecht lernten sich über die sozialen Netzwerke kennen, zu Beginn ging es dabei nicht immer harmonisch zu. „Wir haben uns anfangs bei Twitter gefetzt, weil wir unterschiedlicher Meinung über den HSV waren“, erinnert sich Krischan. „Wir hatten immer ein gutes Verhältnis und haben uns mit offenem Visier, aber in der Sache für den HSV gestritten.“

Im Laufe der Bekanntschaft wurden kleinere Missverständnisse bei einem persönlichen Treffen ausgeräumt. „Wer ihn kannte, hat ihn schätzen gelernt“, sagt Krischan über HeLuecht, dem eine knorrige Art nachgesagt wird.

HeLuecht und seine kritischen HSV-Analysen

Lambrich, der als Tierheilpraktiker in Glinde arbeitete, nahm zuletzt regelmäßig am wöchentlichen und virtuellen Stammtischtreffen unter HSV-Fans über die App Clubhouse teil und tauschte sich dort immer wieder kritisch über den aktuellen Machtkampf in der HSV-Führung aus.

Seit dem Amtsantritt des inzwischen zurückgetretenen HSV-Vorstands Thomas Wüstefeld nahm HeLuecht alleine acht als sogenannte „Therapiestunden“ bezeichneten Podcastfolgen mit Krischan über HSV Klönstüv auf.

Darin wurden insbesondere Wüstefeld und der Aufsichtsrat unter dem Vorsitzenden Marcell Jansen kritisch beäugt. „Zuletzt waren wir sogar häufig einer Meinung“, beschreibt Krischan den Wandel ihrer persönlichen Beziehung zueinander.

Wie geht es mit HeLuechts HSV-Podcast weiter?

Noch offen ist, ob und wie es mit HeLuechts Podcast „Verzäll Nix!“ weitergeht. Ein enger Kreis unter Vertrauten wird sich zeitnah treffen und diese Thematik besprechen. Doch erst mal heißt es Abschied nehmen.