Kiel/Hamburg. Beim HSV feierte der Stürmer sein Bundesliga-Debüt. Vor seiner Rückkehr mit Holstein Kiel denkt er an seine Anfänge zurück.

Noch scheint die Sonne, schon bald dürfte es im hohen Norden ungemütlich werden – doch Herbststürme, Schmuddelwetter und eisige Temperaturen können Fiete Arp nichts anhaben. Er „komme ja aus der Gegend, deshalb bin ich abgehärtet“, sagte der Angreifer mit einem Lachen.

Abgehärtet haben Arp auch die vergangenen Jahre im Fußball. Erst der kometenhafte Aufstieg als Teenie beim HSV, dann der Millionen-Wechsel zu Bayern München ohne Einsatz bei den Profis, jetzt 2. Liga bei Holstein Kiel – der gebürtige Schleswig-Holsteiner kämpft in der Heimat um die verlorene Leichtigkeit.

HSV bleibt für Arp „eine Herzensangelegenheit“

„Für mich war es kein Schritt zurück“, sagte Arp, der von Bayern für ein Jahr an die Störche ausgeliehen ist: „Ein Angebot aus der 2. Liga zu haben, von einer ambitionierten Mannschaft, die einen guten Fußball spielt, ist für mich als nach wie vor junger Spieler Gold wert.“ Und außerdem macht der Wechsel jetzt ein Rendezvous mit seiner alten Liebe möglich, bei der er als 17-Jähriger sein Bundesliga-Debüt feierte.

Fiete Arp verabschiedete sich 2019 unter Tränen vom HSV. Am Sonnabend kehrt er mit Holstein Kiel zu seinem Herzensclub zurück.
Fiete Arp verabschiedete sich 2019 unter Tränen vom HSV. Am Sonnabend kehrt er mit Holstein Kiel zu seinem Herzensclub zurück. © WITTERS | Valeria Witters

Für Arp ist der HSV nach wie vor „eine Herzensangelegenheit“. Ohne die „knapp zehn Jahre beim HSV wäre ich jetzt nicht hier, dann wäre ich auch nirgendwo anders gelandet im Profifußball“, sagte der ehemalige Junioren-Nationalspieler vor seiner Rückkehr (Sonnabend, 20.30 Uhr/Sport1 und Sky, Liveticker bei Abendblatt.de): „Und hätte einfach viele schöne Erfahrungen und viele Menschen niemals kennengelernt.“

Arp unterstützt sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche

Ganz neue Erfahrungen macht Arp auch in Kiel – abseits des Glitzer-Business namens Profi-Fußball. Als Botschafter des Projekts „Kids in die Clubs“ engagiert er sich sozial, unterstützt Kinder und Jugendliche aus finanzschwachen Familien, damit sie kostenlos im Verein Sport treiben können. Er leitet dabei auch Trainingseinheiten selbst.

„Es macht einfach Spaß, wenn man diese ehrliche Freude, dieses Strahlen in den Augen bei den Kindern sieht – trotz der schweren Zeit in der Pandemie“, sagte Arp: „Das macht Lust auf mehr. Ich will einfach, dass jedes Kind die Möglichkeit hat, Fußball zu spielen.“

Arp will mehr Torgefährlichkeit entwickeln

Spielen, spielen, spielen – das will Arp auch in Kiel wieder. Doch bisher kommt er bei den Störchen nur sporadisch zum Einsatz, zudem muss sich der Tabellen-15. unter dem neuen Trainer Marcel Rapp erst finden.

Was er besser machen kann? „In der 2. Liga geht es um Torgefahr. Da geht es nicht mehr unbedingt darum, jedes Dribbling perfekt zu setzen. Da geht es am Ende wirklich nur darum, gerade in der Phase in der wir jetzt sind, richtig zu stehen und das Ding irgendwie über die Linie zu drücken“, sagte Arp: „Tore schießen. Hört sich einfacher an, als es ist. Aber das ist glaube ich das, was mir und auch der Mannschaft am meisten weiterhilft.“