Hamburg. Der HSV-Sportvorstand erklärt, was den neuen HSV-Trainer von seinen Vorgängern unterscheidet, und verteidigt die Transferpolitik.

HSV-Sportvorstand Jonas Boldt hat die Transferpolitik des Vereins als "absolut vernünftig" beschrieben. "Wir hatten in den vergangenen Transferfenstern jeweils einen Transferüberschuss, haben die Gehaltskosten heruntergeschraubt und trotzdem eine schlagkräftige Truppe am Start", sagte Boldt in einem HSV-Interview am Sonntag. Dagegen habe der Verein früher "auf dem Transfermarkt wirtschaftlich nicht immer gut gearbeitet".

Der Abgang der mehr als 30 Jahre alten Spieler Simon Terodde, Klaus Gjasula, Sven Ulreich und Toni Leistner, die im Vorjahr als Schlüsselspieler geholt worden waren, sei keine Kurskorrektur, meinte Boldt, der seit Mai 2019 die sportliche Ausrichtung des Vereins bestimmt.

Allerdings habe der Weg des HSV Anpassungen erfordert. "Das Schlimmste ist, wenn man etwas stur durchzieht und sich die Augen zuhält", sagte er. "Warum in diesem Fall gleich von Paradigmenwechsel gesprochen wird, kann ich nicht verstehen. Es wird sehr viel schwarz-weiß gesehen", meinte der 39 Jahre alte Sportvorstand.

HSV-Vorstand Boldt: Das macht Walter anders

Boldt sieht zwischen den Trainern Dieter Hecking, Daniel Thioune und Tim Walter "nicht viele philosophische Unterschiede". Lediglich "die Anlage der Spieleröffnung" sei bei Walter mutiger als bei Thioune. "Wir haben dazu weiterhin viel Ballbesitz und wollen viel mit dem Ball arbeiten. Jetzt arbeiten wir sogar noch aggressiver im Pressing."

Wegen der Kritik in der Öffentlichkeit über den wechselhaften Transferkurs des HSV versicherte Boldt: "Es gibt eine Philosophie. Die gibt der Verein vor. Danach sucht er einen Trainer aus und im Anschluss werden Spieler verpflichtet."