Hamburg. Ein Fan meldet, Kinsombi sei mit Affenlauten rassistisch beschimpft worden. Schalke reagiert, Walter findet deutliche Worte.

Ist es beim 3:1-Sieg des HSV auf Schalke zu einem Skandal auf den Zuschauerrängen gekommen? Laut der Zeugenaussage eines Schalke-Fans sei Hamburgs David Kinsombi rassistisch beleidigt worden. Der Zuschauer, der sich bei Twitter Luis nennt, gibt an, gehört zu haben, wie der HSV-Profi mit Affenlauten verschmäht wurde. Auslöser soll eine Szene in der 18. Minute gewesen sein, als der Mittelfeldspieler mit dem plumpen Versuch einer Schwalbe einen Elfmeter für die Hamburger schinden wollte.

Ob sich eine oder mehrere Personen an den rassistischen Verunglimpfungen beteiligten, sagte der Augenzeuge nicht. „In der 18. Spielminute fiel Kinsombi auf der linken Angriffsseite des HSV. Ich stand in Block N1, Reihe 33, also ziemlich genau dort, wo sich die Szene abspielte. Einige Reihen vor mir kamen rassistische Affenlaute während der Spieler am Boden lag“, schrieb Luis bei Twitter.

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Er habe den Vorfall bei der für rassistische Vorfälle auf Schalke neu geschaffenen Anlaufstelle #stehtauf gemeldet. „Wenn ihr die Situation auch aus nächster Nähe mitbekommen musstet, oder sich bei euch im Block Ähnliches abgespielt hat: Ihr seid nicht allein mit euren Emotionen, eurer Wut, Trauer“, ergänzte der User. Sein Mitgefühl und seine Solidarität seien bei Kinsombi und dem HSV.

Rassismus-Eklat gegen Kinsombi? Polizei ermittelt

Auf Abendblatt-Nachfrage bestätigte ein Sprecher des FC Schalke den bei der Anlaufstelle #stehtauf gemeldeten Vorwurf durch den Zuschauer Luis, der die Affenlaute allerdings nicht konkret zuordnen konnte. Der Verein habe daraufhin die Polizei eingeschaltet und eine verstärkte Anzahl an Ordnern in den Block N1 geschickt, um Augen und Ohren offen zu halten. Anschließend seien keine weiteren rassistischen Vorfälle festgestellt worden.

Noch während des Spiels hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen. Momentan suchen die Beamten nach weiteren Zeugen, um mehr Erkenntnisse zu gewinnen und den Vorfall aufzuklären.

Fall Kinsombi: HSV-Coach Walter findet deutliche Worte

Deutliche Kritik äußerte am Sonntag HSV-Trainer Tim Walter, der den mutmaßlichen Vorfall eine „Unsitte“ nannte. „Ich habe es nicht mitbekommen. Es ist aber normal, dass ich so etwas aufs Schärfste verurteile“, sagte der 45-Jährige. „In unserer Gesellschaft sollte man so nicht mit Menschen umgehen, sondern jeden gleich behandeln.“ Es sind Worte, denen nichts mehr hinzufügen ist.

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