Hamburg. Wenige Tage nach seinem 75. Geburtstag ist „Ditschi“, wie ihn alle stets gerufen haben, nach einem Herzanfall gestorben.

Einige Tage vor seinem 75. Geburtstag am 24. Juni hatte sich Hans-Jürgen Ripp noch zum ausführlichen Gespräch im „Alex“ am Jungfernstieg mit dem Abendblatt getroffen. Viel jünger als sein Pass es auswies, wirkte der frühere HSV-Profi während des Termins – voller Vorfreude auf die kommenden Jahre, die er mit seiner Lebensgefährtin in Hamburg genießen wollte. Doch nun ist „Ditschi“, wie ihn alle stets gerufen haben, nach einem Herzanfall gestorben, wie die „Bild“ vermeldete.

Ripp bekam nie die Schlagzeilen wie ein Uwe Seeler, Kevin Keegan oder ein Manfred Kaltz, dabei konnte er ein Alleinstellungsmerkmal für sich reklamieren. Ripp ist der einzige gebürtige Hamburger, der der drei große Vereinstitel mit dem HSV gewinnen konnte: DFB-Pokalsieger 1976, Europapokalsieger 1977 (2:0 gegen Anderlecht) und deutscher Meister 1979. Außerdem kann sich Ripp rühmen, den „Übersteiger“ (oder auch Eisenbahner) in der Bundesliga eingeführt zu haben: „Den habe ich gleich in meinem ersten Spiel gezeigt. Die Leute hat es von den Sitzen gerissen“, sagte Ripp während des Interviews.

HSV trauert um „Ditschi“ Ripp

Während seiner Karriere absolvierte der Abwehrspezialist 177 Bundesligaspiele, 20 DFB-Pokalspiele (1 Tor) und 21 Europapokalspiele (1 Tor) für den HSV. Seine Laufbahn ließ er eine Saison in Lüneburg ausklingen, bevor er verletzungsbedingt aufhören musste. Danach spielte er noch viele Jahre in der HSV-Altliga mit den ehemaligen Kollegen und reiste mit ihnen um die ganze Welt, nach Amerika, auf die Fidschis, nach Bangkok. Sein Geld verdiente Ripp als Sachbearbeiter bei der Landesversicherungsanstalt.

„Ich bin sehr stolz, für den HSV gespielt und die Erfolge gefeiert zu haben. Nicht gewechselt zu sein, bereue ich nicht, auch wenn ich kein Großverdiener war. Mir war wichtig, in Hamburg zu leben und mit großen Fußballern spielen zu dürfen“, sagte Ripp in seinem letzten Interview. Die HSV-Familie trauert um einen großen Spieler.