Die HSV-News am Sonntag, den 20. Dezember 2020:
- Tor-Premiere für ehemaliges HSV-Talent
- Hunt muss mit Magenbeschwerden passen
- HSV muss auf besten Zweikämpfer verzichten
- Hofmann: Thioune wollte ihn schon früher
- HSV-Kandidat: Eichner spricht mit Mutzel
- Thioune verspricht Punkte beim KSC
- Thioune hat dem KSC die Daumen gedrückt
- KSC-Trainer hat ein persönliches HSV-Trauma
- Mini-Weihnachtspause ohne Trainingsplan
- Van Drongelen arbeitet mit Spaß am Comeback
- St.-Pauli-Legende glaubt an den HSV
Tor-Premiere für Ex-HSV-Talent Demirovic
Premiere für Ermedin Demirovic: Der beim HSV ausgebildete Stürmer erzielte am Sonntag seinen ersten Bundesligatreffer. Beim 4:1-Sieg des SC Freiburg gegen Hertha BSC brachte der 22-Jährige die Breisgauer mit seinem Tor zum 2:1 auf die Siegerstraße (59.).
Demirovic wurde in Hamburg geboren und spielte bis zur U16 beim HSV. Über RB Leipzig und Stationen im Ausland landete er im Sommer in Freiburg. Spielberechtigt ist er für die Nationalmannschaft Bosnien-Herzegowinas. Für diese wurde er bereits nominiert, wartet aber noch auf sein Debüt.
Hunt muss mit Magenbeschwerden passen
Der HSV wird die Reise zum letzten Spiel des Jahres beim Karlsruher (Montag, 20.30 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) vorerst ohne Aaron Hunt antreten.
Der 34 Jahre alte Spielmacher (zehn Saisonspiele/ein Treffer) bleibt mit Magenbeschwerden in Hamburg. Eine kleine Restchance besteht allerdings noch, dass Hunt nach Karlsruhe nachreist.
Wieder im Kader steht dafür Sonny Kittel, der auch nach Ablauf seiner Gelb-Rot-Sperre beim Sieg gegen Sandhausen noch außen vor gewesen war.
In der Offensive hat Trainer Daniel Thioune dadurch mit Ausnahme von Hunt sogar die Qual der Wahl: Denn auch Manuel Wintzheimer hat keine Wadenprobleme mehr.
Ambrosius fährt nicht mit nach Karlsruhe
Definitiv ausfallen für das Montagsspiel wird Stephan Ambrosius. Der zuletzt gesetzte Innenverteidiger laboriert an einem bakteriellen Infekt, ein Einsatz käme daher auf keinen Fall in Frage. "Seine Werte würden das Risiko deutlich erhöhen", sagte HSV-Trainer Daniel Thioune in der Pressekonferenz am Sonntag.
Mit Ambrosius muss der HSV damit auf seinen besten Zweikämpfer verzichten. 67,19 Prozent der Duelle Mann gegen Mann konnte er bislang gewinnen – Platz vier in der gesamten Zweiten Bundesliga. Außerdem weist der 22-Jährige mannschaftsintern die meisten Ballkontakte (91,70 pro Spiel/Ligaspitze) und die beste Passquote (93,34 Prozent/Platz fünf) auf.
Wer Ambrosius gegen den KSC ersetzen soll, wird sich möglicherweise erst kurzfristig entscheiden. Thioune nannte auch Jonas David als Option. Allerdings kommt der 20-Jährige in dieser Spielzeit erst auf eine Einwechslung in der 89. Minute (beim 4:3-Sieg in Paderborn). "Ich hoffe, dass er sich in den nächsten Tagen erholen und nach der Weihnachtspause wieder eingreifen kann", sagte denn auch Thioune über Ambrosius.
Hofmann: Thioune wollte ihn schon einmal
Eine sichere Innenverteidigung wäre für den HSV auch aufgrund des gegnerischen Topangreifers essentiell. "Er ist ein Stürmer, den wir natürlich auch kennen und von dem viele Vereine wissen, wie gefährlich er ist", sagte Thioune über Philipp Hofmann, dessen Namen er selbst allerdings zunächst nicht in den Mund nehmen wollte. Aus gutem Grund? Schließlich sollen sich der HSV und Karlsruhes Torjäger nach Abendblatt-Informationen grundsätzlich über einen Wechsel einig sein.
Am Sonntag gab Thioune außerdem zu Protokoll, dass er Hofmann auch zu seiner Zeit als Trainer des VfL Osnabrück schon einmal haben wollte. "Ich kenne ihn schon ein paar Jahre. Als er in Braunschweig unterwegs war, haben auch wir uns mit ihm beschäftigt", sagte Thioune über Hofmann, den er als "absoluten Boxstürmer" und "Ankerspieler" schätzt. "Er hat ein feines linkes Füßchen und mit 1,95 Metern auch eine gewisse Kopfballstärke", so Thioune.
HSV-Kandidat Hofmann: Eichner spricht mit Mutzel
Auch Karlsruhes Trainer Christian Eichner wurde am Sonntag noch einmal zum Hamburger Interesse an Hofmann befragt. Ob er mit seinem guten Freund Michael Mutzel (siehe auch früherer Eintrag) schon über einen Transfer des Stürmers zum HSV gesprochen habe, wollte ein Journalist in der Pressekonferenz des KSC wissen.
"Wir reden eigentlich zwei-, dreimal in der Woche über alles", sagte Eichner. Auch über einen Hofmann-Wechsel habe er im Sommer schon einmal mit Mutzel gesprochen. Allerdings gelte dies nicht für die "aktuelle Entwicklung" in diesem Thema, versicherte Eichner. Auch über den entsprechenden Abendblatt-Bericht hätten ehemaligen Teamkollegen "null komma null" gesprochen.
HSV: Siegversprechen von Thioune
Auf der Baustelle Wildparkstadion muss sich der HSV auf das momentan mutmaßlich schlechteste Geläuf der Liga gefasst machen. Die Klagen der Karlsruher Profis sind auch schon bis zu Thioune durchgedrungen. "Es erwartet uns sicher nicht der beste Fußballplatz", sagte er am Sonntag, "wir stellen uns auf ein Kampfspiel ein." Der Ball werde sicher "ein bisschen häufiger in der Luft sein".
Für seine Spieler sehe er darin kein Problem, so Thioune. "Meine Mannschaft ist wach. Wir können es uns gar nicht erlauben, einzuschlafen." Und mit Blick auf die Tabelle (Platz vier mit fünf Punkten Rückstand auf Tabellenführer Kiel/am Sonntag 2:0 in Sandhausen) ließ sich der HSV-Coach sogar zu einer Art Siegversprechen hinreißen: "Wir würden gerne noch klettern. Und damit fangen wir morgen an."
Thioune hat dem KSC die Daumen gedrückt
Gleichwohl ließ der 46-Jährige auch gewisse Sympathien für den kommenden Gegner durchblicken. Er habe dem KSC in der vergangenen Saison die Daumen für den Klassenerhalt gedrückt. "Ich finde, dass Christian (Trainer Eichner/Anm.d.Red.) da einen richtig guten Job macht", sagte Thioune: "Man sieht, dass da etwas zusammengewachsen ist."
Dennoch müssten auch die Badener, die der HSV in der vergangenen Runde zweimal bezwingen konnte (4:2/A und 2:0/H), stets viel in ihr Spiel investieren, um erfolgreich zu sein. "Wie für uns ist das auch für sie eine richtungsweisende Partie", sagte Thioune über das letzte Montagabendspiel in diesem Jahr. "Wir freuen uns auf das Duell in Karlsruhe."
KSC-Trainer hat ein HSV-Trauma
Christian Eichners persönliches HSV-Trauma ist nicht etwa das Relegations-Drama 2015 – damals war der Ex-Profi zwischen Karriereende als Spieler und Start der Trainerlaufbahn vereinslos. Nein, es liegt im Saisonfinale 2007/08 begründet.
"Ich habe mal 0:7 in Hamburg verloren, am letzten Spieltag“, sagte der 38-Jährige am Sonntag. Auch zwölf Jahre danach habe er noch immer das "Und wieder Olic!" des "Sportschau"-Reporters im Ohr. Der Kroate Ivica Olic hatte gegen den KSC mit Eichner auf dem Platz damals zwei Tore erzielt.
Dass die Karlsruher Spieler das Duell seinerzeit nicht ganz so ernst nahmen, hatte Eichners damaliger Mitspieler Michael Mutzel erst kürzlich offenbart. "Ich bin ganz ehrlich: Wir hatten irgendwie schon mehr damit zu tun, was wir abends nach dem Spiel machen, als dass wir uns noch auf das Spiel konzentriert haben", gestand der heutige HSV-Sportdirektor Ende August im Podcast "Pur der HSV".
Durch das 7:0 gegen Karlsruhe – den höchsten Pflichtspielsieg in den vergangenen zwölf Jahren – schaffte der HSV damals zum Abschied von Trainer Huub Stevens doch noch den Einzug in den Uefa-Cup. Nun freut sich Eichner auf ein Wiedersehen mit Michael Mutzel – "einer meiner besten Freunde", wie er am Sonntag sagte.
Eichner: KSC kann den HSV schlagen
Angst vor dem akutellen HSV hat Eichner bei allen unguten Erinnerungen aber nicht. "Die Liga hat gezeigt, dass der KSC den HSV schlagen kann", sagte er. "Dazu muss aber sehr viel passen."
Personell kann der KSC auch weiterhin aus dem Vollen schöpfen. Allerdings müsse seine Mannschaft die richtigen Lehren aus der schwachen Defensivleistung beim 1:4 bei Erzgebirge Aue am Donnerstag ziehen, erklärte Eichner. "Ein erfolgreicher KSC basiert auf einer erfolgreichen Defensive", betonte der Coach.
Kein Trainingsplan für die Mini-Pause
Freuen dürfen sich die Spieler immerhin auch über eine Mini-Weihnachtspause.
Nach der Rückkehr aus Karlsruhe bittet Thioune seine Mannschaft am Dienstag noch einmal zu Training, respektive Auslaufen in den Volkspark. Für den gleichen Tag ist auch eine Corona-Testung angesetzt, bevor nach den Weihnachtstagen am Sonntag dann die nächste Reihe stattfindet. "Dazwischen können die Jungs auch mal durchschnaufen", so Thioune.
Einen speziellen Trainingsplan gebe es für diese Tage jedenfalls nicht. Dies sei "bei drei Tagen frei netto" auch nicht nötig, versicherte Thioune.
Van Drongelen arbeitet mit Spaß am Comeback
Auch über Weihnachten wird Rick van Drongelen an seinem Comeback nach Kreuzbandriss arbeiten. "Rick hat die letzten Tage schon Teile des Mannschaftstrainings absolviert, was sehr positiv war und ihm auch Spaß gemacht hat", sagte Thioune über den Niederländer, der am Sonntag seinen 22. Geburtstag feierte.
"Auf diesem Wege alles Gute", sagte der Trainer im Rahmen der Pressekonferenz in Richtung des Innenverteidigers, dem der HSV zuvor bereits über Twitter gratuliert hatte.
St.-Pauli-Legende glaubt an den HSV
Gelingt dem HSV im dritten Anlauf die Rückkehr in die Erste Bundesliga? "Ich glaube schon, dass sie dieses Jahr oben mitspielen und es auch schaffen", sagte mit Carsten Pröpper am Sonntag ausgerechnet eine St.-Pauli-Legende bei "Sky".
Ausschlaggebend sei dafür Pröppers Ansicht nach neben einer guten Mannschaft der "Bomben-Stürmer" Simon Terodde (13 Saisontreffer). Die Rivalität mit dem HSV sei bei ihm selbst jedenfalls nicht sehr ausgeprägt, bekannte der 53 Jahre alte Ex-Kiezkicker Pröpper (1993-1998).
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