Kitzbühel. Hecking moniert nach Test gegen Huddersfield, das Spiel sei zu brav. Sportdirektor vergleicht Zweite Ligen in Deutschland und England.

Jan Siebert stand pitschepatschenass am Mittelkreis im Stadion Langau. 1:0 hatte seine Mannschaft, Premier-League-Absteiger Huddersfield Town, gerade gegen den HSV gewonnen, als die Stadionregie „Live Is Life“ lautstark zum Besten gab. „So ist das Leben“, sagte Siebert, der sich im strömenden Regen darüber freuen durfte, dass seine Mannschaft den HSV gerade nassgemacht hatte. Aber: „Wir mussten schon einiges dafür tun, den knappen Sieg zu verteidigen“, gab der deutsche Trainer des englischen Zweitligisten nach dem sehr schmeichelhaften 1:0-Erfolg zu, und lobte: „Das, was der HSV da heute gespielt hat, das war richtig guter Fußball.“

Richtig guter Fußball also – ein Kompliment, mit dem Dieter Hecking richtig wenig anfangen konnte. Der HSV-Trainer hatte sich Minuten nach dem Schlusspfiff des letzten Tests im österreichischen Trainingslager unter das Vordach des Kabinenhäuschens vor dem Regen in Sicherheit gebracht – und stellte seine Unzufriedenheit über den „richtig guten Fußball“ seiner Mannschaft richtig deutlich zur Schau. „Das ist alles nett und hübsch, wie wir uns die Chancen herausspielen. Aber das ist alles noch viel zu brav“, grantelte der 54-Jährige. „Es fehlt die Konsequenz und Zielstrebigkeit. Du brauchst diese Gier, Tore machen zu wollen. Im Strafraum muss man dreckig sein und es drauf anlegen.“