HSV wirbt um den Polen Bielik und testet den Schweizer Stürmer Emeghara

Dubai. Ganz einfach war es nicht, sich am Nachmittag einen Überblick über die 29 Mann große HSV-Trainingsgruppe zu verschaffen. Doch einer fiel trotz seiner gerade mal 1,70 Meter sofort auf: Innocent Emeghara, 25. Quadratisch, praktisch, gut, so der erste Eindruck vom früheren Schweizer Nationalstürmer, der zuletzt bei Karabach Agdam in Aserbaidschan sein Geld verdiente und sich nun beim HSV für einen Vertrag bewerben möchte. „Ich freue mich brutal, dass ich hier sein darf“, sagte der bullige Torjäger, den Sportchef Peter Knäbel noch aus seiner Zeit als Schweizer Sportdirektor kennt. „Er ist sehr schnell, ein anderer Stürmertyp“, sagte Trainer Joe Zinnbauer, der seinerseits jede mögliche Verstärkung mit offenen Armen empfangen würde.

Dass dies neben Leverkusens Josip Drmic besonders auch für den in ganz Europa umworbenen Krystian Bielik gilt, wollte Zinnbauer gar nicht erst verhehlen. „Er ist ein guter Junge, groß, körperlich präsent. Er würde genau in unser Konzept passen“, sagte der Coach, der am vergangenen Sonnabend erstmals das 17 Jahre alte Supertalent in Hamburg getroffen hatte. Und obwohl der HSV mit Arsenal harte Konkurrenz hat, hoffen die Verantwortlichen, durch persönlichen Einsatz beim „Warschauer Wunderkind“ („The Times“) zu punkten. „Das Trainerteam hat ihn begutachtet. Wir sind mit dabei. Wir haben ihm alles gezeigt, aber mit Arsenal haben wir einen großen Konkurrenten“, sagte Knäbel, der das persönliche Treffen mit Bielik forciert hatte. „Er wäre ja nicht nach Hamburg gekommen, wenn das alles nur ein Bluff wäre“, sagte Zinnbauer.

An diesem Dienstag wollen sich allerdings Londons „Dealmaker“ Richard Law, bei Arsenal für Transfers zuständig, und Legias Präsident Boguslaw Lesnodorski in Warschau treffen, um über einen sofortigen Transfer des Mittelfeldtalents zu verhandeln. Londons Trainer Arsene Wenger soll auf eine schnelle Lösung drängen. Bis zu drei Millionen Euro soll Arsenal bereit sein, für Bielik zu zahlen. Sollte eine Einigung scheitern, dürfte der HSV nach der wochenendlichen Charmeoffensive erste Wahl sein – zumindest für einen Transfer im Sommer. Bieliks Situation werde innerhalb der nächsten Tage geklärt, soll Legia-Chef Lesnodorski gegenüber polnischen Medien angekündigt haben. So oder so.