Hamburg. Der Witz musste einfach sein: Der HSV schickt Jaroslav Drobny in die Wüste, zwitscherte ein vergnügter HSV-Fan bei Twitter, um dann belustigt anzufügen, dass dies natürlich nur für das anstehende Trainingslager in Dubai gelte. Denn zu der Wahrheit gehört auch, dass seit Sonntagmittag klar ist, dass Drobny, 35, dem HSV und Hamburg noch ziemlich lange erhalten bleibt. So haben HSV-Chef Dietmar Beiersdorfer und Sportchef Peter Knäbel kurz vor dem Abflug in die Emirate den im Sommer auslaufenden Vertrag mit dem Torhüter bis zum 30. Juni 2017 verlängert. Und nicht nur das: Der Tscheche wird darüber hinaus im Anschluss in den Trainer- und Nachwuchsbereich integriert werden.

„Jaroslav eignet sich hervorragend dafür, weil er die richtige Ausbildung, die Einstellung und die Identifikation mit dem HSV und mit unserem Konzept mitbringt“, lobte Knäbel, der schon bald auch den auslaufenden Vertrag von Abwehrroutinier Heiko Westermann, 31, verlängern will. Drobny selbst, der ansonsten nur Gegentore noch mehr als offizielle Statements hasst, machte zur Feier des Tages eine Ausnahme. „Ich freue mich auch sehr, dass wir weiter zusammenarbeiten“, ließ der glückliche Tscheche, der bereits seinen A-Trainerschein besitzt, kurz und knapp wissen.

Die gute Nachricht für Publikumsliebling Drobny könnte allerdings schnell zu einer schlechten Nachricht für Torwartkonkurrent René Adler , 29, werden. Seine Zukunft in Hamburg gilt trotz Vertrags bis 2017 als äußerst unsicher. Der HSV hat sich bereits nach Ersatz für den häufig verletzten und vor allem sehr teuren Keeper umgeschaut.

Sowohl der Mainzer Loris Karius, 21, als auch Kaiserslauterns Tobias Sippel, 26, gelten als mögliche Kandidaten. Zuletzt gab es Gerüchte, dass der HSV Interesse an einem Tausch von Ivo Ilicevic, 28, mit Sippel habe. Sportchef Knäbel sagte lediglich, dass man Adler in der Wintervorbereitung genau beobachten werde.