Ein Kommentar von Alexander Laux

Früher zitterten wir beim Kampf um Meisterschaften mit, heute holt sich der gemeine Fußballfan den nötigen Thrill in der Bundesliga viel weiter unten. Derzeit beginnt das große Bangen um den Klassenerhalt auf Platz zehn. Gerade einmal fünf Punkte liegen zwischen dem SC Paderborn und dem Tabellenletzten VfB Stuttgart. Mittendrin im Getümmel der Erfolglosen: die so traditionsreichen Schwergewichte aus Dortmund, Bremen und natürlich Hamburg.

Besonders die Schwaben und der HSV befinden sich bekanntlich händeringend auf der Suche nach potenten Geldgebern, um die finanziellen Altlasten des sportlichen Misserfolgs loswerden und sich neue Spieler gönnen zu können. Strategischer Partner, das klingt irgendwie professionell und nachhaltig, kein Wunder also, dass dieser Begriff immer mehr in Mode kommt, wenn es darum geht, sich Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz zu verschaffen, damit diese ständige Abstiegsgefahr endlich gebannt werden kann.

Was aber passiert, wenn sich die Clubs aus Hamburg, Stuttgart, Köln, Mainz, Bremen oder Hannover nach und nach strategische Partner gönnen? Dann dürfen sich angesichts des Wettbietens vor allem die Spieler über noch einmal verbesserte Verdienstmöglichkeiten freuen, während es die Vereine gerade einmal geschafft haben, mit der Konkurrenz mitzuhalten. Gewonnen ist mit strategischen Partnern alleine noch nichts, schon gar nicht, wenn die Millionen aufgezehrt werden, um wenigstens einen Teil der Schulden zu tilgen. Und vor allem dann nicht, wenn es am Wesentlichen weiter fehlt: dem richtigen Personal und einer Strategie, wie sich der Erfolg möglichst bald wieder einstellen wird. Die Zauberformel heißt: Ausbildung des Spielerkapitals.