Ein Kommentar von Andreas Hardt

Ach, daran könnte man sich doch wieder gewöhnen. Dieses schöne Gefühl: Man fährt in den Volkspark, ein Ligaspiel des HSV steht an, und man weiß, es gibt einen Sieg! Also, höchstwahrscheinlich. Doch, daran möchte man sich wieder gewöhnen. So gerne.

Und wer weiß, vielleicht, vielleicht… Es gibt ja Anlass zur Hoffnung. Die Partie gegen Mainz 05 war nun bereits der dritte Heimsieg in Folge. Und auch die Spiele gegen die Topteams aus München und Hoffenheim wurden ja nicht verloren. Unter Trainer Joe Zinnbauer gab es bislang nur eine Heimniederlage gegen Frankfurt – durch einen Glücks-Zufall-Wunder-Freistoß in der Nachspielzeit bei völliger Überlegenheit des HSV.

Da tut sich offenbar was. Von „Festung Volkspark“ zu reden wäre sicher etwas verfrüht, dafür waren die Siege noch zu knapp, und das Gezitter in der Schlussphase gegen Mainz hätte es ja nun auch nicht gebraucht. Die Mannschaft hat keine Angst mehr davor, ausgepfiffen zu werden, sie setzt die Anfeuerungen positiv um, sie will gewinnen statt nur nicht verlieren. Drei Heimsiege in Serie, das hatte es zwei Jahre lang nicht mehr gegeben.

Am kommenden Sonnabend geht es nun nach Freiburg. Ein Auswärtsspiel bei einer Mannschaft, die schlechter platziert ist als der HSV. Das hat es in dieser Saison noch nicht gegeben. Es ist die große Chance, einen Kontrahenten im Kampf um den Klassenerhalt auf Distanz zu halten. Mit dem Selbstvertrauen aus den Erfolgen daheim sollte das doch möglich sein. Auch damit man im Existenzkampf Bundesliga nicht immer wieder auf Gedeih und Verderb gezwungen ist, die Heimspiele zu gewinnen.