Der HSV-Profi zog sich in Augsburg eine Innenbandverletzung zu – neue Sorgen um Adler

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Augsburg/Hamburg. Die Aktion nach einer halben Stunde sah eigentlich harmlos aus. Auf Höhe der Mittellinie wollte Heiko Westermann Augsburgs Halil Altintop am Passen stoppen, verdrehte sich dabei jedoch leicht das Knie. Zwar kehrte der 31-Jährige noch einmal kurz auf das Spielfeld zurück, musste dann aber schnell einsehen, dass es keinen Sinn mehr hat: „Ich hatte keine Stabilität mehr.“

Auf Krücken bestieg Westermann („Diese Art von Schmerz hatte ich noch nie“) um 21.30 Uhr den Flieger von München nach Hamburg, bereits um neun Uhr am Sonntag unterzog er sich im UKE einer Kernspintomografie. Das Ergebnis bestätigte die ersten Vermutungen: Innenbandanriss im linken Knie, die Hinrunde für den Verteidiger ist gelaufen. „Mit ihm haben wir den Spieler mit der stabilsten Qualität verloren, auch im Ausbügeln der Fehler anderer“, sagte Sportdirektor Peter Knäbel, der aber hofft, dass Westermann im Wintertrainingslager wieder ins Mannschaftstraining zurückkehren kann.

Wie wertvoll ein Spieler für ein Team ist, merkt man oft erst dann, wenn er plötzlich nicht mehr da ist, so geschehen auch beim vielfach kritisierten Westermann. Der eingewechselte Cléber hatte nach seiner langen Spielpause deutliche Anpassungsprobleme, schlug sofort ein Luftloch und agierte so unorthodox, als ob er versehentlich in einer Erstligabegegnung gelandet sei. „Es war nicht leicht für ihn“, bestätigte auch Knäbel, „im Laufe der Partie hat er sich stabilisiert.“ Was der Sportchef nun vom Brasilianer, der zuletzt häufig noch nicht einmal mehr im Kader gestanden hatte, erwartet: „Ich hoffe, dass er schnell in der Bundesliga landet.“

Cléber, der wohl das bisher kälteste Pflichtspiel seine Lebens bestritt, beklagte sich nach dem Abpfiff nur über die fast tiefgefrorenen Hände: „Ich habe mir in der Pause Handschuhe besorgt.“ Über seine Perspektive urteilte der 23-Jährige: „Mal sehen, was der Trainer mit mir vorhat. Sollte ich die Chance bekommen, dabei zu sein, bin ich bereit, will Gas geben und das Beste daraus machen.“ Im Hinblick auf das Mainz-Spiel am kommenden Sonntag nannte Knäbel neben Cléber aber auch Gojko Kacar und Slobodan Rajkovic (spielte am Sonnabend beim 1:2 der U23 in Oldenburg 90 Minuten) als mögliche Kandidaten für den freien Platz in der Innenverteidigung.

Neue Sorgen macht derweil René Adler. Der ehemalige Nationaltorhüter wird sich am heutigen Montag wegen anhaltender Rückenprobleme in München einer Untersuchung bei Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt unterziehen. Bereits im Mai war der Keeper wegen eines Bandscheibenvorfalls längere Zeit ausgefallen. Die Ursache für die Probleme läge schon vor seiner Zeit beim HSV, erklärte Knäbel, sie hätten sich im Laufe der Jahre durch die Belastungen ergeben.

Klar ist: Sollte Adler seine Verletzung bis zum Winter nicht in den Griff bekommen, werden die HSV-Verantwortlichen reagieren und sich auf die Suche nach einem erfahrenen Ersatzmann hinter Jaroslav Drobny machen. Nur den 19-jährigen Alexander Brunst als Back-up zur Verfügung zu haben, erscheint als zu riskant.