Ein Kommentar von Alexander Laux

Rafael van der Vaart ist einer der begnadetsten Fußballer im HSV-Team. Immer häufiger stellt sich jedoch die Frage, ob der Niederländer auf der richtigen Position spielt.

Fakt ist, dass dem 31-Jährigen, der noch nie zu den Topsprintern gehörte, die Explosivität auf den ersten Metern völlig abhanden gekommen zu sein scheint. Gerade auf der Position hinter den Spitzen genügt es, um in der Bundesliga mithalten zu können, aber längst nicht mehr, viel zu laufen, wie es van der Vaart auch in Berlin wieder tat. 8,5 Kilometer in 65 Minuten waren ein äußerst respektabler Wert. Bei aber nur acht Sprints in gut einer Stunde Spielzeit offenbart sich jedoch nur zu deutlich die fehlende Dynamik seines Spiels. Ihn steil zu schicken macht keinen Sinn, ein Tempodribbling fällt als Alternative ebenso aus. Zu oft lässt er sich deshalb fallen, um am Spielgeschehen teilzunehmen.

Ein negativer Nebeneffekt der Rückkehr van der Vaarts nach seiner Verletzung ist die Umbesetzung Lewis Holtbys, der in Abwesenheit des HSV-Kapitäns einige hoffnungsvolle Auftritte hingelegt hatte. Als van der Vaart gegen Hoffenheim aber wieder zentral offensiv gesetzt war, musste Holtby nach links ausweichen und produzierte prompt etliche Fehler, auch in Berlin war er von der Rolle. Leidtragender der mangelhaften Versorgung ist Pierre-Michel Lasogga.

So stellt sich die Frage, ob van der Vaart nicht besser neben dem zweikampfstarken Valon Behrami aufgehoben wäre, quasi als spieleröffnender Quarterback des HSV. Oder aber in einem 4-1-4-1-System neben Holtby als „Achter“. Ein „Weiter so“ darf es bei nur drei Toren in neun Spielen aber nicht geben. Dazu gehört auch, dass Joe Zinnbauer keine Angst vor großen Namen haben darf.