Hamburg/Berlin. Die Entscheidung ist gefallen, doch Peter Knäbel gefiel es sichtlich, diese zunächst noch ein wenig hinauszuzögern. Es könne sehr schnell gehen, beantwortete der Direktor Profifußball die Dauerfrage nach einem neuen Vertrag für Josef Zinnbauer, um dann schelmisch hinterherzuschieben, dass in einer Woche mit Bayern und Leverkusen als Gegner natürlich auch alles genauso schnell nach hinten losgehen könne. Um die Pointe vorwegzunehmen: Es wird nicht nach hinten losgehen. „Ich gehe davon aus, dass wir das in dieser Woche hinbekommen“, sagte schließlich auch Knäbel.

Trotz einer eher mauen Startbilanz mit nur einem Sieg und auch nur fünf Punkten aus den ersten sechs Spielen darf sich Zinnbauer also darüber freuen, seinen mit bislang 100.000 Euro dotierten Vertrag als U23-Trainer in ein sehr viel besser dotiertes Arbeitspapier als Cheftrainer umwandeln zu dürfen. Anders als bei der Bezahlung soll sich an der Laufzeit aber nichts ändern. Bis 2016 bleibt Zinnbauer unter Vertrag.

Der 44 Jahre alte Fußballlehrer konnte sowohl Knäbel als auch HSV-Chef Dietmar Beiersdorfer und Sportdirektor Bernhard Peters trotz der mageren Ergebnisse vor allem durch seinen Trainerstil überzeugen. Dem Trio gefielen auch Zinnbauers Emotionalität, Taktikverständnis und Mut, junge Nachwuchskräfte bei den Profis einzubauen. Pluspunkte sammelte der lernwillige Neutrainer zudem durch seine Bereitschaft, sich auch durch Trainerausbilder Peters coachen zu lassen.

Dass aber ein Profivertrag keine Jobgarantie ist, weiß man wohl nirgends so gut wie in Hamburg. So ist es eine Schmonzette zum Schluss, dass neben dem Vertragsverhältnis von Zinnbauer auch das von Ex-Coach Mirko Slomka noch immer ungeklärt ist. Über dessen Klage gegen den HSV hat das Schiedsgericht des DFB noch immer nicht entschieden.