Die vergangenen vier Spiele und vor allem der Sieg gegen Dortmund dürften eine gute Bewerbung Joe Zinnbauers gewesen sein. Während der Länderspielpause geht es um einen Profi-Vertrag für den HSV-Trainer.

Dortmund/Hamburg. Das nennt man mal eine gelungene Premiere. Gleich in seinem ersten Spiel auf der HSV-Bank sah Peter Knäbel, der neue Direktor Profifußball, einen HSV-Sieg beim hohen Favoriten BVB. Der 48-Jährige, der aus Witten bei Dortmund stammt, sprach danach über ...

... seine ersten Eindrücke: „Ich maße mir nach so wenigen Tagen nicht an zu beurteilen, wie weit der HSV ist. Was mir aufgefallen ist: Die Menschen, ob Spieler oder das Team rund ums Team, arbeiten mit extrem viel Leidenschaft und verbringen gerne Zeit miteinander. Bei solchen Bedingungen ist die Wahrscheinlichkeit relativ groß, sich zu verbessern. Begriffe wie Euphoriewelle oder Aufbruchstimmung mag ich allerdings nicht besonders. Jetzt kümmern wir uns um die kommende Aufgabe. Ich spüre, dass die Sehnsucht groß ist, Alltag auf höchstmöglichem Niveau zu erreichen. Dafür müssen wir jeden Tag unseren Job erledigen.“

... die Arbeit des Trainerteams: „Man sieht es an den Reaktionen der Spieler, aber auch der Fans, dass die Art und Weise, wie die Mannschaft spielt, ankommt. Daran hat Joe Zinnbauer seinen Anteil, aber auch seine Kollegen. Man darf das nicht unterschätzen. Diese Menschen wurden eigentlich für den Nachwuchs geholt. Das Team spürt, dass die Betreuer mit ganzem Herzen dabei sind und zieht mit. Ich freue mich unglaublich, dass es ihnen gelungen ist, sich die Belohnung für die getroffenen Maßnahmen abzuholen.“

... den Vertrag von Joe Zinnbauer: „Er hat Werbung gemacht, Teil der HSV-Zukunft zu sein. Es ist schön, einen Mann wie ihn bei uns an Bord zu haben. Gerade eine Länderspielpause ist geeignet dafür, sich jetzt mit ihm hinzusetzen und einige Dinge abzusprechen. Das Gleiche gilt beispielsweise auch für Patrick Rahmen, der ebenfalls mit einem Cheftrainervertrag für den Nachwuchs ausgestattet ist, jetzt aber als Assistenztrainer bei den Profis arbeitet. Wir stehen aber nicht unter Zeitdruck, werden das im Dreiergremium (Dietmar Beiersdorfer, Bernhard Peters, Knäbel, d. Red.) besprechen.“

... die Rolle von Rafael van der Vaart: „Er ist der Kapitän der Mannschaft und hat eine ganz wichtige Funktion. Rafael ist ein Weltklassespieler, der Partien entscheiden kann, wir haben schon miteinander geredet. Für ihn sind die kommenden zwei Wochen ungemein wichtig. Ich hoffe, dass er danach mit einer guten Kondition und der nötigen Spielfreude zurückkommt und dem Team helfen wird.“

... seine nächsten Arbeitsschritte: „Schon vergangene Woche habe ich erste Gespräche geführt, ob mit van der Vaart oder mit Medizinern. In dieser Woche werde ich das fortsetzen. Die Leute sollen insgesamt das Gefühl bekommen, dass ich mich um sie kümmere. Das ist ein Prozess, der sicher noch drei, vier Wochen weitergeht, den ich aber schon angefangen habe. Generell habe ich hier keine Revolution vor, schließlich gibt es hier sehr viele Dinge, die gut laufen. Es geht darum, viele kleine Evolutionsschritte zu machen.“

... die Kritik von Uli Stein: „Ich äußere mich nicht zu anderen Experten. Die Spieler äußern sich, indem sie die Antwort auf dem Platz geben.“