Beim neuen HSV-Coach Josef „Joe“ Zinnbauer liest sich der Lebenslauf eher ungewöhnlich für einen Bundesliga-Trainer. Doch Ehrgeiz und seine Qualitäten als Nachwuchscoach haben ihn in die Erste Liga katapultiert.

Es gibt eine Reihe von Fußballlehrern in der Bundesliga, die den klassischen Werdegang in ihrer Vita stehen haben: erst ein gutes Jahrzehnt erfolgreich als Profi aktiv, dann direkter Einstieg in die Trainerlaufbahn. Beim neuen HSV-Coach Josef „Joe“ Zinnbauer, 44, einem gebürtigen Oberpfälzer, liest sich der Lebenslauf ein wenig anders.

Schon im Alter von 26 Jahren musste der Mittelfeldspieler seine mäßig erfolgreiche Profilaufbahn (Karlsruher SC, FSV Mainz) aufgrund einer Knieverletzung beenden, doch die Karriere ging plötzlich steil nach oben – als Gründer des Finanzdienstleisters Zinnbauer & Partner. Sein Talent als Vermögensberater brachte Zinnbauer schnell Wohlstand. Als er seine aktive Karriere beim Amateurverein SG Post/Süd Regensburg 1996 ausklingen ließ, fuhr er zum Training mit einem Ferrari vor, was für nachhaltigen Eindruck bei seinen Mitspielern sorgte. Noch heute ist Zinnbauer Inhaber der Firma, aber aus dem operativen Geschäft hat sich der Familienvater zurückgezogen.

Jetzt haben sein Ehrgeiz und seine Qualitäten als Nachwuchscoach ihn doch noch bis in die Erste Liga geführt. Und wenn er dem HSV endlich den Erfolg zurückbringt, wird die Vita des Wahl-Eimsbüttlers um ein ungewöhnliches Kapitel reicher sein.