Neuzugang Lewis Holtby sieht die Lage beim HSV durchweg positiv. Green kommt am Montag dazu

Hamburg. Als Pierre-Michel Lasogga am Freitag um 10 Uhr den Trainingsplatz betrat, war die Erleichterung groß: Nichts war mehr zu sehen von der Verletzung aus dem 3:0-Testspielsieg gegen Neumünster, als der Angreifer einen Schlag aufs Sprunggelenk bekommen und sich selbst sofort ausgewechselt hatte. Ganz glücklich wirkte er dennoch nicht – denn beim Fußballtennisturnier, das Trainer Mirko Slomka als einzige Übung zum Wochenausklang ansetzte, reichte es für ihn und seine Teamkollegen Dennis Diekmeier und Philipp Müller nur für den dritten Platz.

Wesentlich enthusiastischer wirkte dagegen Lewis Holtby, der nach seinem ersten Spiel für den HSV vollkommen „positiv“ ist, wie er gerne betont. „Es war ein gutes Gefühl, mit meinen neuen Kollegen auf dem Platz zu stehen und dann noch ohne Gegentor geblieben zu sein. Das war nach der Niederlage gegen Paderborn wichtig“, erklärte der Neuzugang. Doch zum Toreverhindern sind ja eigentlich andere da. Holtby soll vielmehr für spielerische Akzente sorgen und seine Kameraden auf dem Platz führen – trotz seiner erst 23 Jahre. „Ich bin es aus der U21-Nationalmannschaft gewohnt, Verantwortung zu übernehmen. Da war ich ja auch Kapitän.“

In seiner neuen Mannschaft müsse fortan mehr Leben auf dem Platz sein. Er selbst, aber auch andere, erfahrene Profis sollten vorangehen. Gegen Neumünster agierte Holtby noch aus dem defensiven Mittelfeld heraus, eine Position, die ihm durchaus zusagt. „Da habe ich das Spiel vor Augen, kann meine Stärken gut einbringen.“ Wahrscheinlicher ist es jedoch, dass nach der Rückkehr der Nationalspieler Valon Behrami als einziger „Sechser“ eingesetzt wird und Holtby als Gegenpart von Rafael van der Vaart das Spiel aus dem halblinken Mittelfeld ankurbeln soll – so wie er es auch zu Schalker Zeiten mit anderen spielstarken Akteuren an seiner Seite schon erfolgreich gemacht hat. Große Unterschiede sieht Holtby zwischen dem HSV und seinem Ex-Verein nicht. „Der Kader in Gelsenkirchen war größer, da Schalke ja immer international gespielt hat. Aber auch beim HSV haben wir eine enorme Qualität. Wenn wir stabil auftreten, können wir ambitioniert sein.“

Für weiteren Qualitätszuwachs könnte in jedem Fall Julian Green sorgen. Der Leihspieler vom FC Bayern München traf nach seinem 90-minütigen Länderspieleinsatz für die USA gegen Tschechien am Freitag in Hamburg ein, um den zweiten Teil des Medizinchecks erfolgreich zu bewältigen und sich anschließend die Imtech Arena genauer anzusehen. Am Wochenende reist der Offensivmann noch mal zurück nach München, um die letzten Dinge in seiner alten Heimat zu regeln. Am Montag soll er seine erste Trainingseinheit absolvieren und offiziell vorgestellt werden. Ich bin schnell, torgefährlich und unberechenbar“, sagte der 19-Jährige selbstbewusst in einem Interview auf hsv.de, als er nach seinen Stärken gefragt wurde. Green sieht sich als Stürmer, egal ob zentral oder auf dem Flügel. Außerhalb des Platzes sei er aber ein ganz normaler Typ. „Ganz bodenständig. Ich habe keine Tatoos und bin ein ganz Ruhiger.“

Da auch die angeschlagenen Spieler am Montag wieder im Teamtraining erwartet werden, hat Slomka nach Rückkehr der Nationalspieler im Laufe der kommenden Woche fast seinen gesamten Kader zur Verfügung und kann an den Feinschliff gehen. Fußballtennis wird dann höchstens noch als Zugabe gespielt. Messen müssen sich die HSV-Profis in jedem Fall an Marcell Jansen, Valmir Nafiu und Zoltan Stieber: Sie gewannen das Turnier und durften vor den zwei trainingsfreien Tagen als Einzige auf den Abschlusslauf durch den Volkspark verzichten.

Die DFL hat die Bundesliga-Spieltage 7 bis 11 terminiert: HSV – Dortmund, Sa., 4. Oktober, 15.30 Uhr; HSV – Hoffenheim, So., 19. Oktober, 15.30 Uhr; Hertha BSC – HSV, Sa., 25. Oktober, 15.30 Uhr; HSV – Leverkusen, Sa., 1. November, 15.30 Uhr; Wolfsburg – HSV, So., 9. November, 15.30 Uhr. Damit steht auch fest, dass das DFB-ZweitrundenPokalspiel gegen Bayern München am Mittwoch, 29. Oktober, ausgetragen wird.