Gemeinsam mit Neu-Chef Dietmar Beiersdorfer hatte es Slomka geschafft, für eine echte Aufbruchstimmung zu sorgen. Nun muss der Trainer auch dafür sorgen, dass diese nicht schon wieder vorbei ist.

Statistiken können manchmal unerbittlich sein. So hat Mirko Slomka gerade mal 0,8 Punkte pro Spiel in seiner Zeit als HSV-Trainer geholt. Damit liegt der frühere Hannoveraner im Ranking der erfolglosesten HSV-Trainer aller Zeiten nach 15 Bundesligaspielen gemeinsam mit Vorgänger Bert van Marwijk hinter Michael Oenning (0,64) auf Rang zwei – sogar noch vor den notorisch erfolglosen Egon Coordes (beide 0,94), Josef Schneider (1,21), Benno Möhlmann (1,23) und Georg Knöpfle (1,26).

All diese Zahlenspielereien dürften den studierten Mathematiklehrer allerdings nur wenig interessieren. Gemeinsam mit Neu-Chef Dietmar Beiersdorfer hatte es Slomka geschafft, nach der schwächsten Saison der Vereinsgeschichte im Sommer für eine echte Aufbruchstimmung zu sorgen. Nun muss der Hamburger Trainer auch dafür sorgen, dass diese nicht nach nur zwei Spielen ohne Sieg und Tor schon wieder vorbei ist. Denn ein Trainer sollte nicht nur an den nackten Ergebnissen gemessen werden, sondern auch daran, ob er Spieler besser machen kann. Doch beides gilt es nach neun Spielen in Folge ohne Bundesligasieg und nach Investitionen von bislang mehr als 26 Millionen Euro noch unter Beweis zu stellen.

Mut sollte machen, dass Slomka bereits unter Beweis gestellt hat, dass er sich auch von einer Krise nicht unterkriegen lässt. In Hannover startete er seinerzeit mit sechs Niederlagen in Folge, ehe sich das Blatt für ihn und 96 wendete. Da passt es doch gut, dass der kommende Gegner des HSV – na klar – Hannover 96 heißt.