Der HSV ist endlich dort, wo er nach eigenem Selbstverständnis schon immer hingehörte. Zumindest was den Einkauf an Neuzugängen betrifft. Ein Kommentar

HSV-Chef Dietmar Beiersdorfer hat seine Hausaufgaben gemacht. Still und heimlich fädelte der Vorstandsvorsitzende nach den Einkäufen von Valon Behrami (3,5 Millionen Euro), Matthias Ostrzolek (2,4 Millionen Euro) und Nicolai Müller (4,5 Millionen Euro) nun auch den Transfer des umworbenen Brasilianers Cléber (rund drei Millionen Euro) ein. Zuvor wurden bereits Pierre-Michel Lasogga (8,5 Millionen Euro), Zoltan Stieber (1,3 Millionen Euro) und Johan Djourou (2,8 Millionen Euro) fest verpflichtet. Mehr als 26 Millionen Euro hat der Fastabsteiger der vergangenen Saison damit ausgeben – nur die Champions-League-Teilnehmer Dortmund (46 Millionen Euro) und Leverkusen (30 Millionen Euro) hatten noch mehr Lust am Shoppen.

Der HSV ist also endlich dort, wo er nach eigenem Selbstverständnis schon immer hingehörte: unter den Top drei der Liga. Ganz im Ernst darf man natürlich unter keinen Umständen den Fehler machen, den Club auf Champions-League-Kurs zu wähnen. Denn zum einen hat der HSV mit Hakan Calhanoglu auch seinen Top-Spieler für 14,5 Millionen Euro abgeben müssen. Und zum anderen muss der HSV nach dem sommerlichen Kaufrausch noch kräftig abspecken. Mit Transfererlösen von 17,8 Millionen Euro ist die neu gegründete AG immerhin auf Platz vier im Ligaranking. Doch nur wenn Beiersdorfer auch weiterhin seine Hausaufgaben macht und noch Abnehmer seiner Streichkandidaten findet, darf sich der finanziell angeschlagene Club auf eine verheißungsvolle Saison freuen. Nicht unter die ersten drei, aber sicher auch nicht unter die letzten drei.