Teammanager Thomas Westphal kümmert sich mit Marinus Bester künftig um die HSV-Profis

Glücksburg. Die HSV-Spieler johlten, als Marcell Jansen, Petr Jiracek, Tolcay Cigerci, Matti Steinmann und Zoltan Stieber auf dem Volleyballfeld eine Raupe bildeten und um das Feld robbten. Während die Verlierergruppe beim Fußball-Volleyball unverzüglich die Strafe antreten musste, sollten die Gewinner mit einer Jungstüte (Werther’s Original, Kinder-Schokolade, Cola) beim Segeltörn am Nachmittag belohnt werden. Dieser musste wegen eines Gewitters aber ausfallen.

Thomas Westphal beobachtete die Szene etwas abseits und freute sich über die gute Stimmung. Schließlich fällt es ab sofort in den Verantwortungsbereich des 41-jährigen Teammanagers, eine leistungsfördernde Atmosphäre zu schaffen. 13 Jahre hat der Potsdamer als Teambetreuer in Hannover gearbeitet. Für seine Einstellung bei 96 starkgemacht hatte sich Mirko Slomka, damals Co-Trainer von Ralf Rangnick. Beide kannten sich aus der gemeinsamen Zeit bei Tennis Borussia, von 1999 an erst in der A-Jugend, später bei den Herren.

Als jetzt ein weiterer Spielerbetreuer neben Marinus Bester gesucht wurde, der sich nicht nur um Reisen und Trainingslager, sondern um alle Bedürfnisse der Profis kümmern soll wie die Wohnungssuche, erinnerte sich Slomka an Westphal, der sofort zugriff: „Die Anfrage kam genau richtig, ich spürte, dass es Zeit für etwas Neues war.“ Bescheidenheit und Demut, das sind zwei Werte, die beim Gespräch mit Westphal, dessen Frau und zwei Kinder vorerst in Burgwedel wohnen bleiben, schnell fallen. „Ich bin gekommen, um zu arbeiten“, kündigte er an. „Es geht darum, dass die Spieler gut drauf sind, dass sie sich wohlfühlen, weil sie gut versorgt sind und alles gut funktioniert. Genauso wichtig sind auch Regeln. Jede Gruppe lebt von Regeln.“

Wie diese Aussagen zu verstehen sind, wird nicht nur an genauen Tagesplänen (Weckzeit 8.30 Uhr) und der Kleiderordnung, auch abends, deutlich. Während des Trainingslagers gibt es im Alten Meierhof nur zwei große Spielertische, Trainer und Betreuer sitzen separat. Erst wenn Slomka das Kommando gibt („Guten Appetit“), wird gegessen. Das Spiel des DFB schaute das Team gemeinsam in einer Players Lounge. Dass es neue Verhaltensregeln für die Profis während der Saison geben wird, was auch nächtliche Ausflüge betrifft, ist kein Geheimnis.

Ein erfahrener Mann wie Westphal weiß jedoch, dass nicht jeder und alles einhundertprozentig zu kontrollieren ist. Zusammen mit Bester, den er seit Jahren kennt und schätzt, möchte er vor allem als Vertrauensperson für das Team wirken. Mit Johan Djourou und Artjoms Rudnevs arbeitete Westphal bereits bei 96 zusammen, alles Weitere wird sich entwickeln: „Ich habe schon nach wenigen Tagen das Gefühl, viel länger hier zu sein.“