Hamburg. HSV-Fan und -Investor Klaus Michael Kühne hat dem Verein im Rahmen der Lizenzerteilung eine Bürgschaft in Höhe von zehn Millionen Euro in Aussicht gestellt. Unabhängig vom Ausgang der Relegationsspiele will der Logistikunternehmer dem HSV einen Zins- und Tilgungsaufschub für die kommende Saison in Höhe von mehr als zwei Millionen Euro gewähren, wie der 76-Jährige über die Initiative HSVPlus mitteilen ließ. Letzteres allerdings in der Erwartung, „dass die Gläubiger – Banken und Sportfive – in der kommenden Saison ebenfalls einen Zahlungsaufschub gewährleisten“.

Kühne weiter: „Dieser Beitrag ist ein klares Signal, dass ich an den Neuanfang mit HSVPlus glaube und meinem HSV gerade in schwierigen Zeiten die Tür für einen Neuanfang öffnen möchte, ohne dass die Hoffnungsträger einer neuen Mannschaft jetzt verkauft werden müssen.“

Ob dieses Engagement Kühnes automatisch bedeuten würde, dass Hakan Calhanoglu auch in der kommenden Saison für die Hamburger aufläuft, ist damit aber nicht zu einhundert Prozent sicher, obwohl vor der Mitteilung des Milliardärs bereits Clubchef Carl Jarchow betont hatte, dass der 20-Jährige auch in der Zweiten Liga zu bezahlen und ein Verkauf keineswegs geplant sei. Via „Bild“ verkündete Calhanoglus Berater Bektas Demirtas am Rande seines Hamburg-Besuchs allerdings, dass „aus Sicht des Spielers und des Umfelds Leverkusen favorisiert wird. Es wäre der nächste Schritt für Hakan, um international zu spielen.“

Beim HSV sorgten die Aussagen so kurz vor der Relegation gegen Fürth für kollektives Kopfschütteln, öffentlich reagieren wollte aber kein Offizieller. Was von solch einem Vorgehen zu halten ist, machte dafür Kapitän Rafael van der Vaart deutlich: „Wenn so etwas zwei Tage vor einem so wichtigen Spiel bekannt gegeben wird, hat man einen ganz schlechten Berater.“

Und Calhanoglu? Nachdem er zunächst ohne Kommentar die Arena verlassen hatte, verkündete er später via Twitter: „Egal, was wo steht: Für mich zählt jetzt nur Fürth und der Klassenerhalt! #niemals2liga#allesgeben“. Und in einer zweiten Mitteilung: „Wie in den letzten Monaten werde ich in den zwei wichtigsten Spielen der Vereinsgeschichte alles geben! #never#give#up.“