Telefonat zwischen den Vereinschefs aus Hamburg und München

Hamburg/Mainz. Nein, Hakan Calhanoglu wollte partout nichts sagen, was schon sein Äußeres verriet. Mit weit über den Kopf gezogener Kapuze verließ der 20-Jährige am Sonntag das HSV-Stadion. Richtigerweise könnte man auch notieren, dass Calhanoglu nichts sagen durfte, weil der Verein im Überlebenskampf keinen weiteren Wirbel nach der angeblichen Offerte von Bayern München gebrauchen konnte.

Nach den Recherchen des Vorstandsvorsitzenden Carl Jarchow können jegliche Gedankenspiele um einen möglichen Verkauf Calhanoglus allerdings sowieso verworfen werden. Als die „Bild“-Zeitung am Freitag die Nachricht von der Bayern-Offerte verbreitet hatte, griff Jarchow spontan zum Telefon und wählte die Nummer seines Vorstandskollegen aus München, Karl-Heinz Rummenigge. „Er hat mir mitgeteilt, dass ich keine Sorge machen müsste“, berichtete Jarchow. „Man hält Hakan für einen hochtalentierten Spieler, er wäre aber nicht das, was sie suchen. Deshalb würden die Münchner kein Gebot für ihn abgeben. Das trifft sich gut, denn wir wollen ihn auch nicht abgeben. Er ist der Perspektivspieler für uns überhaupt.“

Kein Geheimnis ist aber auch, dass die elf Tore und vier Assists sowieso seine glanzvollen Standards längst Begehrlichkeiten bei Topclubs in Europa geweckt haben. Zwar liegt dem HSV noch keine Offerte für den bis 2018 an Hamburg gebundenen Offensivspieler vor, doch das dürfte sich bald ändern, vor allem, sollten die Hamburger nach den Relegationsspielen doch absteigen.

Calhanoglu hat diese schmerzhafte Erfahrung in seinem ersten Profijahr im Mai 2012 machen müssen, als er in den K.-o.-Spielen gegen Regensburg den Gang des KSC in die Dritte Liga (1:1, 2:2) nicht verhindern konnte.