Aufsichtsrat Jürgen Hunke versucht eine Allianz gegen die Reformbewegung zu schmieden. Auch der frühere HSV-Profi Frank Rost ist dabei. Der aktuelle Sportchef von Zenit hält sich aber zurück.

Hamburg. Der Abendblatt-Bericht vom Dienstag, dass sich die Reformbewegung HSVPlus um Dietmar Beiersdorfer als zukünftigen HSV-Vorstand bemühte, sorgte – gelinde gesagt – für einigen Wirbel. Die größte Aufregung gab es allerdings weder innerhalb des Vereins noch bei HSVPlus, sondern kurioserweise vor allem bei den erbitterten Gegnern von HSVPlus. Der Grund: Wie das Abendblatt nun erfuhr, versuchten auch Aufsichtsrat Jürgen Hunke und seine Mitstreiter, Beiersdorfer von einem Engagement als HSV-Vorstand zu überzeugen – für den Fall, dass HSVPlus bei der Mitgliederversammlung am 25. Mai scheitert.

Aber der Reihe nach: Nachdem HSVPlus-Initiator Otto Rieckhoff bereits im Dezember den Kontakt zum früheren HSV-Sportchef Beiersdorfer gesucht haben soll, versuchten es Hunke und Co. erstmals im Februar. Am 18. Februar lud der frühere Präsident des HSV einen Kreis von 24 Gleichgesinnten (darunter der frühere Profi Frank Rost, Aufsichtsrat Christian Strauß, der ehemalige HSV-Vorstand Christian Reichert, der frühere Ehrenrat Claus Runge sowie Martin Rüssel und Reiner Ferslev von der Reformbewegung „Rautenherz“) an einen runden Tisch in den Kammerspielen. Hauptthema: Wie kann man auf der Zielgeraden doch noch HSVPlus stoppen? Zumindest der Verkauf von Anteilen und der Sitz eines Vertrauten eines Geldgebers im Aufsichtsrat seien nicht verhandelbar.

Als mögliches Aushängeschild der Allianz gegen HSVPlus wurde mit Beiersdorfer auch Kontakt aufgenommen. Der Manager von St. Petersburg soll, so ein Teilnehmer der Runde, keineswegs von HSVPlus überzeugt gewesen sein, allerdings ebenso wenig für einen Wahlkampf gegen die immer populärer werdende Reformbewegung zu überreden gewesen sein.

Ein zweites Mal traf sich die Runde der prominenten HSVPlus-Gegner, die auf 30 Teilnehmer angewachsen war, am 10. März. Erneuter Treffpunkt war der Logensaal der Hamburger Kammerspiele. Doch auch beim zweiten runden Tisch konnte die Gruppe um Hunke keine konkreten Ergebnisse beschließen – außer dass man während des Abstiegskampfes mit etwaigen Plänen nicht an die Öffentlichkeit gehen wolle. Und Beiersdorfer? Zum Abendblatt sagte der Sportchef von Zenit lediglich, dass er sich aus Rücksicht auf seinen Arbeitgeber nicht zum HSV äußern wolle. Fortsetzung folgt...